Eine übernatürliche LGTBQIA+ RomCom

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_jenniferjulia_ Avatar

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„Yadriel und Julian – Cemeterey Boys“ ist am 28. Juni 2022 bei Dragonfly erschienen. Autor Aiden Thomas erzählt die Geschichte von Yadriel, der es als Transgender in seiner Familie nicht so leicht hat. Diese ist Teil einer Brujx-Gemeinschaft in LA, die Santa Muerte verehren. Die Geschlechterrollen sind klar verteilt: brujas (Frauen) können heilen, brujos (Männer) helfen mit ihren Fähigkeiten Geistern auf ihrem Weg ins Jenseits. Yadriel wird die Zeremonie zum brujo verwehrt, deshalb entschließt er sich kurzerhand diese mithilfe seiner Cousine Maritza auf eigene Faust durchzuziehen. Bei seiner ersten Beschwörung steht auf einmal der Bad Boy der Schule vor ihm. Gemeinsam machen sie sich daran, dessen Tod aufzuklären.
Ich muss gestehen, ich kenne mich in der LGTBQIA+ Gemeinschaft nicht besonders gut aus. Bzw. habe ich mich bisher nicht tiefer mit den unterschiedlichen Orientierungen auseinandergesetzt. Daher hatte ich auch das ein oder andere Mal so meine Probleme mit den verwendeten Begriffen, weil ich sie schlichtweg nicht kannte und es leider auch keine Erklärung dazu gab. Mit der Zeit habe ich jedoch sehr gut reingefunden und habe seitdem auch einiges dazugelernt! Ähnlich verhält es sich mit den spanischen Wörtern und Sätzen.
Da ich Spanisch gelernt habe, ist mir dies nicht so schwergefallen. Ich könnte mir jedoch gut vorstellen, dass es so manchem anders ging. Da ich es grundsätzlich gut finde, wenn die Muttersprache der Figuren im Buch vorkommt, ist möglicherweise ein Glossar am Ende des Buches eine hilfreiche Lösung.
Zu Beginn war ich auch von den vielen Namen/Figuren und deren Verwandtschaftsgrad verwirrt. Aber auch hier kommt man nach einer Weile rein und es kristallisieren sich die Hauptcharaktere heraus. Die Protagonisten sind mir allesamt recht sympathisch.
Insgesamt schreibt der Autor sehr ausführlich und detailliert. Dies ermöglicht unter anderem eine gute Vorstellung von der Umgebung. Führt allerdingst auch dazu, dass für die wenigen Tage, über die die Geschichte handelt, sehr viele Seiten benötigt werden. Meiner Meinung nach hätte man hier ruhig an der ein oder anderen Stelle etwas kürzen können. Der Schreibstil an sich ist angenehm und oft sehr witzig. Vor allem gegen Ende nimmt dann auch die Spannung nochmal deutlich zu. Das hat mir gut gefallen.
Die Kombination aus Übernatürlichem und RomCom konnte meinen Erwartungen standhalten. Mir hat die Geschichte der Cemetery Boys gut gefallen, auch wenn ich am Anfang so meine Schwierigkeiten mit manchen Begriffen hatte. Daher würde ich das Buch eher Jugendlichen empfehlen, die sich bereits etwas Vorwissen zum Thema LGTBQIA+ mitbringen.