Gefühlvoller queerer Jugendroman

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Dies war mein erster Roman des Autoren und auch der erste mit solcher Thematik und er hat mir ausgesprochen gutgefallen. Yadriel ist kein gewöhnlicher Jugendlicher, denn seine Familie gehört zu den Brujx und sind somit für die Geister der Toten zuständig. Er setzt alles daran endlich in die Gemeinschaft aufgenommen und ein richtiger Brujo zu werden, doch da er trans ist, wird ihm das Ritual verwehrt. Mit Hilfe seiner Cousine und besten Freundin Maritza beschwört er Santa Muerte, die ihm auch seine Kräfte verleiht. Doch irgendetwas geht dabei schief, denn plötzlich steht Julian, der Bad Boy der Schule als Geist vor ihm. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden wie Julian gestorben ist und finden dabei heraus, das etwas Merkwürdiges vor sich geht.

Yadriel ist ein wundervoller Protagonist, der mir sofort ans Herz gewachsen ist. Er wird sehr realistisch gezeichnet, mit all seinen Ängsten und Wünschen einfach nur er selbst sein zu dürfen. Wie bereits geschrieben, ist es mein erster Roman mit der Thematik Transgender und ich finde es wurde sehr einfühlsam damit umgegangen und ich für meinen Teil konnte hier auch einiges dazulernen. Aber nicht nur Yadriel habe ich in mein Herz geschlossen, sondern auch Maritza, die Yadriel zu Hundertprozent so akzeptiert wie er ist. Sie ist eine ganz tolle beste Freundin, die sich ein jeder nur genauso wünschen kann. Aber das Trio wäre nicht vollständig, wäre da nicht Geist Julian. Auch er hat sein Päckchen zu tragen, macht aber trotz vieler Vorurteile das Beste aus seinem Leben und akzeptiert jeden wie er ist. Diese Eigenschaft hat mir sehr gut gefallen.
Auch der Wortwitz hat mir hier unheimlich gut gefallen. Sehr oft musste ich schmunzeln vor allem über Maritzas Hunde Michelangelo und Donatello - nicht nach den Ninja-Turtles benannt, wie Julian vermutet - sondern nach den Renaissance- Malern.

Einziger kleiner Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat, war das Ende. Hier möchte ich aber nicht zu viel erzählen, um nicht zu spoilern. Es sei nur kurz gesagt, dass es - auch wenn es ein Fantasy-Roman ist - mir persönlich doch etwas zu weit hergeholt war, bzw. für mich nicht richtig gepasst hat.

Aber abgesehen davon, hat mir die Geschichte wirklich sehr gut gefallen und ich kann sie jedem nur empfehlen.