Mystery, Magic & Identity

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jo_spark Avatar

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Thomas Aiden ist mit „Yadriel und Julian“ ein schöner queerer YA Roman gelungen, der wichtige Identitätsfragen in Verbindung mit einer magischen Story und ansprechendem Setting verhandelt.
Man wird zu Anfang direkt in die Geschehnisse hineingeworfen und kann bereits nach wenigen Seiten mit dem Protagonisten Yadriel sympathisieren. Obwohl dieser in einer engen und liebenden Gemeinschaft aufwächst, fällt es seinem Umfeld sehr schwer ihn vorbehaltlos zu akzeptieren. Die Verwendung seines Deadnames oder falscher Pronomen kommt sehr häufig vor und mich hat es immer wieder geschmerzt zu erleben, wie Yadriel darunter leiden muss, während seine Familie nicht merkt, wie sehr sie ihm damit zusetzten.
Enge Verbündete findet er in dem Geist Julian und seiner Cousine Maritza. Julians witzige, verständnisvolle und liebenswürdige Art lassen ihn einem sehr ans Herz wachsen. Seine Loyalität gegenüber den Leuten, die ihm wichtig sind, ist wirklich schön zu erleben und ich hätte mir noch mehr Seiten mit ihm und seiner „chosen family“ gewünscht (- mehr von Maritza hätte mir auch noch gut gefallen).
Die Verflechtung der lateinamerikanischen Kultur mit dem Aspekt der Bruderschaft, den Geistern und der damit zusammenhängenden Magie hat mich sehr angesprochen und für eine schöne Geschichte gesorgt, in deren Verlauf wichtige Identitätsfragen behandelt werden.
Leider war die Story teilweise etwas zu vorhersehbar und auch das überstürzte Ende hat mich ein wenig gestört. Dennoch halte ich den Debütroman von Aiden Thomas mit seiner Bandbreite an Themen und der Darstellung einer anderen Kultur für absolut Lesenswert.