Skurril und bunt

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gisel Avatar

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Yadriel will seiner traditionellen lateinamerikanischen Familie beweisen, dass er ein brujo ist, dass also auch er nicht nur Geister sehen, sondern sie auch beschwören kann und Heilkräfte besitzt. Doch Yadriel ist trans, und deshalb nimmt ihn seine Familie nicht ernst. Yadriel will deshalb mit Hilfe seiner Freundin Maritza das nötige Ritual durchführen. Bei seiner ersten Geisterbeschwörung steht nun plötzlich Julian vor ihm, der Geist eines seiner Mitschülers. Doch Julian will noch nicht ins Reich der Toten wechseln, will er doch unbedingt wissen, wie er gestorben ist. Die beiden, die bisher wenig miteinander zu tun hatten, lernen sich nach und nach näher kennen.

Eine skurrile Geschichte beginnt, die sich sehr mit lateinamerikanischen Traditionen vor allem rund um den Tag der Toten beschäftigt. So farbenfroh und bunt wie das Coverbild ist auch die Geschichte selbst. Die Charaktere haben ihre Ecken und Kanten und sind dennoch sympathisch geraten. Die Suche danach, wie Julian gestorben ist, verbindet sich mit der Suche der lateinamerikanischen Großfamilie nach einem seiner Angehörigen. Die Auflösung ist äußerst spannend und dramatisch, eigentlich genau passend zu dieser etwas überdrehten und dennoch sehr einfühlsamen Geschichte. Etwas geschmälert wurde die Erzählung durch die vielen spanischen Wörter und Sätze, die sich mir nicht immer erschlossen haben. Interessant ist allerdings der kulturelle Hintergrund der lateinamerikanischen Gemeinschaft, der hier ein gutes Abbild findet.

Mich hat die Geschichte bestens unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.