tolles Fantasy-Jugendbuch aus dem LGBTQ+ Bereich

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april1985 Avatar

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'Yadriel & Julian', auch bekannt als 'The Cemetery Boys', hat mir wirklich unglaublich gut gefallen. Nicht nur, dass mir die beiden Protagonisten, und der eine und andere Nebencharakter, sehr ans Herz gewachsen sind. Auch das Setting und die kulturellen Einflüsse sind einfach großartig. Wenn du also noch ein Buch für den Herbst suchst, dann schau dir unbedingt Aidan Thomas' Debütroman genauer an.

Und darum geht's...

Yadriel lebt auf einem Friedhof in East LA. Er und seine Familie sind Brujx und tief mit der lateinamerikanischen Kultur verwurzelt. Alle in seiner Familie haben eine besondere Gabe. Während die Frauen Heilkräfte besitzen, haben die Männer die Fähigkeit Geister zu beschwören. Da Yadriel trans ist, wird er von seiner Familie nicht als Brujo angesehen und ihm das Ritual, an dem Santa Muerte ihm seine Kräfte verleihen soll, verwehrt. Als kurz vor dem Dia de los Muertos Yadriels Cousin Miguel unter mysteriösen Umständen verschwindet, beschließt Yadriel kurzerhand seine Seele zu beschwören und damit seiner Familie zu beweisen, dass er ein Brujo ist. Hilfe bekommt er von seiner Cousine Maritza. Als die beiden das Ritual durchführen, läuft jedoch etwas schief, denn nicht Miguels Geist steht vor ihnen, sondern jener von Julian. Julian ist ein Mitschüler von Yadriel, der Bad Boy der High School, und er ist alles andere als bereit ins Jenseits zu gehen, bevor er nicht herausgefunden hat, wie er verstorben ist. Gemeinsam versuchen Yadriel und Julian herauszufinden was passiert ist und auch Yadriels Familie davon zu überzeugen, dass Yadriel ein echter Brujo ist.

Der Dia de los Muertos, Geisterbeschwörungen und mysteriöse Todesfälle...

Aiden Thomas hat eine großartige, außergewöhnliche und richtig süße LGBTQ+ Romance zu Papier gebracht. Yadriel und Julian sind zwei tolle Protagonisten, die es beide nicht leicht haben. Yadriel wird von seiner sehr traditionellen Familie zwar geliebt, aber eben nicht als das akzeptiert was er ist - ein Transjunge. So wird er für seine Großmutter immer ein Mädchen sein und sein Vater möchte, dass Yadriel zu Hause bei den Frauen bleibt, während die Brujos gemeinsam losziehen. Es war teilweise sehr hart zu lesen, mit welchen Hindernissen und Problemen Yadriel täglich konfrontiert wird. Zum Glück hat Yadriel seine quirlige Cousine Maritza an seiner Seite, die ich richtig ins Herz geschlossen habe.
Und dann wäre da natürlich noch unser Bad Boy Julian, der mir mit seiner lockeren Zunge immerzu ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hat und der eigentlich gar nicht so "bad" ist.

Abgesehen von der richtig süßen und leichten Liebesgeschichte zwischen Yadriel und Julian, hat sich Aidan Thomas mit viel Fingerspitzengefühl mit den Themen Transgender und Homosexualität auseinandergesetzt. Es geht auch um Selbstfindung und Akzeptanz, Familie und Freundschaft, all das verpackt in ein buntes und magisches Fantasy-Abenteuer.

Das Setting ist total einzigartig und ich fand es faszinierend einen Einblick in die lateinamerikanische Kultur und Tradition zu bekommen. Schön fand ich auch die spanischen Sätze und Begriffe, welche Aiden Thomas hat einfließen lassen.

Mich konnte die Geschichte im großen und ganzen fesseln, auch wenn die Handlung etwas vorhersehbar war. Ich hatte viel Spaß beim Lesen, konnte mit Yadriel und Julian mitfiebern, habe Maritza ins Herz geschlossen und spannende und faszinierende Dinge über den Tag der Toten und Santa Muerte erfahren.
Fazit
Fantastisch, bunt, außergewöhnlich, queer!

'Yadriel & Julian' hat mir unglaublich gut gefallen. Ich finde das Setting rund um den Dia de los Muertos, die Geisterbeschwörungen und die mysteriösen Todesfälle absolut genial und die Liebesgeschichte richtig süß. Auch wenn ich so manche Wendung habe kommn sehen, konnte mich das Buch durchwegs mitreißen.

Ein tolles Fantasy-Jugendbuch aus dem LGBTQ+ Bereich, das ich auf jeden Fall gerne weiterempfehle.

4,5 🌟