Ungewöhnliche Mischung

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Yadriel hat ein Problem, seine konservative Latinx-Familie will den trans Jungen nicht als vollwertiges Mitglied ihrer Reihen anerkennen und verweigert ihm die Zeremonie zum Brujo. Als sein Cousin Miguel spurlos verschwindet, sieht er seine Gelegenheit gekommen und beschwört eigenmächtig einen Geist. Nur handelt es sich bei diesem nicht um den Gesuchten, sondern um Julian, einen Jungen aus Yadriels Schule, der ebenfalls verschwunden ist. Mit Unterstützung von Maritza begeben sie sich auf die Suche nach den Körpern.

Aiden Thomas entführt die Lesenden in eine bunte, aber auch unheimliche Welt. Rund um den Tag der Toten. Dabei beschreibt er die Vorbereitungen und die Lebensumstände der großen Familien sehr genau und lebhaft. Besonders interessant fand ich es, mehr über diese Gruppe der amerikanischen Gesellschaft zu erfahren und über deren Traditionen. Besonders die älteren Familienmitglieder wurden für mich sehr lebendig. Die Geschichte um Yadriel und Julian rückte dabei fast schon in den Hintergrund, was ich aber nicht schlimm fand, da sie trotz der Umstände, dass Julian ein Geist ist, doch recht gewöhnlich war. Für das Finale der Geschichte wurden über die gesamte Handlung Hinweise gestreut, sodass die Auflösung nicht sehr überraschend , trotzdem aber spannend zu lesen, ist.
Sprachlich hebt der Roman sich vor allem dadurch ab, dass regelmäßig spanische Begriffe oder kurze Sätze eingestreut werden. Mit ein paar Grundkenntnissen einer romanischen Sprache lassen sich diese aber auch aus dem Kontext problemlos erschließen.

Ein interessanter Einblick in eine fremde Tradition, der besonders Jugendliche in seinen Bann ziehen wird.