Leider nicht berührt

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_sabrina_ Avatar

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Yahya Hassan ist staatenloser Palästinenser der mit seiner Familien in Dänemark lebt. Fast jeden Tag schlägt der Vater de Autor und seine Geschwister. Religion und die Verachtung seiner Eltern sind Alltag. Er gerät auf die schiefe Bahn und erlebt in seiner kriminellen Phase weitere schlimme Dinge, die er in Gedichtform erzählt. Seine Schicksal scheint besiegelt, bis er das Schreiben für sich entdeckt. Die „typische“ Migrantenkinderentwicklung, zwischen zwei Kulturen. Ein Kind, dass sich in keiner Welt zurechtfindet, weder in der in der er aktuell lebt, noch in der, aus der er stammt.
Mich konnte das Buch nicht packen, wie ich es eigentlich erwartet hatte. Es war nicht die sehr drastische, größtenteils vulgäre Sprache die mich abschreckte, wahrscheinlich eher die Form der Gedichte. Alles ohne Punkt und Komma, nur Großschreibung. Ein flüssiges Lesen wurde dadurch unmöglich. Problematisch empfand ich weiterhin, dass sich die Gedichte so ähnlich waren, dass ich kein besonders gutes oder schlechtes benennen könnte. Überhaupt kann ich mich an kein einzelnes Gedicht im Besonderen erinnern, sondern inhaltlich „nur“ an das große Ganze. Wahrscheinlich sind die Gedichte in der dänischen Sprache besser zu lesen, vielleicht fehlt mir aber auch einfach der Sinn für das Poetische? Mich hat es leider nicht berührt. Statt Verständnis für die schwierige Situation von Migranten zu entwickeln, könnte ich mir vorstellen, dass das Buch bei dem einen oder anderen Leser eher Vorurteile bestätigt. Ich wünsche mir, dass der Autor den „Absprung“ weiterhin durchhält und nicht in alte Muster zurückfällt.