Trivial

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yellowdog Avatar

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War ich von der Leseprobe eigentlich spontan beeindruckt, hält sich der positive Eindruck leider nicht über einen längeren Zeitraum.
Werbeträchtige Sprüche, in dem der Autor als Stimme einer Generation und eines Landes hochstilisiert werden, vermögen tatsächlich doch zu täuschen.

Yahya Hassan, so schon der wenig subtile Titel des Buches, dreht sich permanent nur um den seelischen Zustand des jungen Dichters. Er interessiert sich in dieser überlangen Nabelschau offenbar ausschließlich für sich selbst und drückt seine Lebensumstände immerhin auf substanzvolle Art aus. Es ist dabei aber weniger Lyrik, die dabei raus kommt als eine Problembewältigungs-Selbsthilfe.
Die gemachten Erfahrungen prägten den Autor, an ihnen arbeitet er sich in den Texten ab. Er geht nicht unter die Oberfläche, ich glaube auch nicht, dass er das vermag.,
Immerhin bilden die verschiedenen Episoden in ihrer Gesamtheit tatsächlich eine gemachte Erfahrung ab. Möglicherweise ist das auch von Bedeutung, ob die Form angemessen war, darüber kann man streiten. Ausdruckskraft will ich dem Autor nicht absprechen, doch ich nehme ihm die Bedeutung seiner Geschichte nicht ab. Wohl glaube ich aber, dass er selbst daran glaubt.
Die arabische Lyrik ist eigentlich für ihre Eleganz bekannt, die Hassan leider komplett nicht besitzt. Damit kann ich mich als gieriger Leser von anspruchsvoller Lyrik nicht abfinden. Deswegen war ich alles andere als begeistert von diesem Buch!