“Fluch der Karibik”-Gefühl

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
sneaky_reader Avatar

Von

Wir befinden uns in der Karibik, am Ende der Hochzeit der Piratenera. Mary ist Piratenkapitänin und hält den Seemannsgarn ausschließlich für ausgedachte Geschichten, bis sie eines Tages von Besserem belehrt wird. Eine Sirene greift ihr Schiff an, Mary überlebt den Angriff jedoch knapp. Kurze Zeit später treffen sie wieder aufeinander und ein gemeinsamer Weg beginnt für die zwei, wenn auch nicht allen Personen die Situation gefällt. Währenddessen versucht die Sirene Yara ein Versprechen einzuhalten und ihre alten Kräfte zurückzuerlangen. Schon bald verliert aber diese Mission an Priorität, als sie sich immer mehr von Mary angezogen fühlt.

Zum Buch habe ich gegriffen, weil mir das Cover und die äußerliche Gestaltung von der Leseprobe sofort eine Fluch-der-Karibik-Stimmung gegeben haben. Diese Stimmung wurde unterstützt von den Weltenaufbau des “Jagd auf Nebel und Schatten”-Universums, welches mich recht schnell in seinen Bann gezogen hatte. Auch der anfangs etwas unangenehme Schreibstil verhinderte glücklicherweise nicht, in die Welt einzutauchen.
Nachdem ich also auf den ersten Seiten viel Lust auf das Buch bekommen habe, war es letztendlich nicht wirklich das, was ich mir erhofft habe. Der Fokus des Buches lag mir zu stark, vor allem im zweiten Teil auf dem Liebesaspekt. Dieser war zudem aus meiner Sicht nicht besonders gut ausgearbeitet. Erst sagt Mary alle 5 Sätze, wie kontrovers ihre Gedanken sind, der Hass aber überwiegt. Nur wenige Tage später ändert sich ihre Perspektive vollständig. Das erschien mir doch ein wenig zu unrealistisch. Zudem fand ich es schade, dass Yara ihre Mission ab einem Zeitpunkt in den Hintergrund gerückt hat, da diese mich wirklich interessiert hat.
Yara selbst wurde mir mit der Zeit immer sympathischer. Dahingegen konnte ich Mary bis zum Ende des Buches nicht richtig leiden. Das hat aber zum Charakter einer Piratin gepasst, die aus meiner Sicht gut hergestellt wurde. Der Verrat von einer wichtigen Figur war mir etwas zu vorhersehbar, hat jedoch zum Ende nochmal einiges an Spannung eingebracht.
Falls eine Fortsetzung oder ein weiterer Teil im “Jagd auf Nebel und Schatten”-Universum von der Autorin erscheinen sollte, werde ich in Betracht ziehen, diesen zu lesen.

Im Allgemeinen fand ich es ein nettes Buch für zwischendurch. Personen, die Romantasy mögen und vor allem eine “Fluch der Karibik”-Stimmung haben möchten, könnte dieses Buch gut gefallen.