Die vielen Trugbilder der Literaturwelt. Starker Anfang!

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Zunächst einmal freue ich mich diebisch, dass es einen weiteren Roman von Rebecca F. Kuang ins Deutsche geschafft hat. Nach dem grandiosen Meisterwerk "Babel", scheint sich auch "Yellowface" wieder auf die marginalisierten Gruppen der Gesellschaft blicken zu wollen. Denn die erfolgreiche Autorin, von der wir hier lesen, Athena, scheint einen asiatischen Hintergrund zu haben und ihre scheinbare "Freundin", unsere Erzählerin", gönnt ihr den Erfolg so wenig wie viele andere aus der Literaturwelt. Wie viel Arbeit jedoch dahintersteckt, als jemand mit nicht-weißer Hautfarbe Erfolg zu haben, gesehen zu werden, werden wir wahrscheinlich in dem vorliegenden Roman erfahren. Eine spannende Idee, hier die Antiheldin als neidische Mitschriftstellerin erzählen zu lassen. Das zeigt, dass Kuang wieder einmal einen ungewöhnlichen Weg geht, um aktuelle Themen anzusprechen. Die Übersetzung stammt dieses Mal nicht von einer der beiden Übersetzerinnen von "Babel". Hoffentlich kann Jasmin Humburg an die Wortkunst von "Babel" anschließen. Das Cover besticht auf jeden Fall erneut, vor allem mit dem provozierenden Titel, welcher wie eine Beschimpfung einer asiatischstämmigen Person daherkommt. Das wird bestimmt wieder ein großartiges Gesamtpaket!