Neid, Angst - und viel Kreativität

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joberlin Avatar

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Ich liebe Romane über Schriftsteller und lese hier eine toll geschriebene, beißend-ironische Selbstbetrachtung ambitionierter junger Schriftsteller:innen: Wir lernen Athena kennen, distanziert, selbstbezogen, wie es Künstler:innen nun mal sind, mit sich und ihrem Werk beschäftigt. Aber ist die wirklich so unnahbar? Ist sie wirklich so viel besser als die Ich-Erzählerin, die uns in dieser Leseprobe von ihrem eigenen Scheitern berichtet, während die geliebt-gehasste Athena als literarisches Wunderkind gefeiert wird und Preise gewinnt. Sehr gut geschrieben ist ein Absatz über Neid – für die Erzählerin fühlt Neid sich an wie Angst, Angst vor dem endgültigen Scheitern, vor der Bedeutungslosigkeit, vor dem sozialen Abstieg.

Doch es ergibt sich die Möglichkeit, alles für sich zum Guten zu wenden, selbst zu brillieren …. Athena stirbt und unsere Erzählerin wagt das Undenkbare: Sie bestiehlt die tote Kollegin und nimmt ein Romanmanuskript an sich. Mit dem Manuskript in der Tasche tritt sie nun auf die Straße und in ein neues Leben.

Top-konstruiert, top-geschrieben, spannend. Ich möchte sehr, sehr gerne weiterlesen.