Was ist Erfolg?

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Es ist June, aus deren Sicht in der Ich-Form erzählt wird. Sie hat eine Freundin, die sie seit Jahren kennt, mit der sie zumindest eine Leidenschaft teilt: das Schreiben. Nur ist Athena wesentlich erfolgreicher darin, wenn man das in Geld misst. Und June sieht diese andere Autorin mit sehr deutlichen, aber auch sehr neidischen Augen. Leider scheint die andere ihre, Junes, Situation völlig außer Acht zu lassen, was wiederum die Frage aufwirft, warum sie sich überhaupt mit ihr abgibt, wenn sie es nicht verträgt. Eine vertrackte Situation, da sie sich offenbar bemüht, Athena zu mögen. Bis diese an einem Pancake erstickt. Und June hat das gerade fertiggestellte Manuskript der anderen in der Tasche.
Was recht unaufgeregt und oft gelesen klingt, erhält Brisanz, da June weiß ist und die andere asiatische Wurzeln mitbringt. Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht diese kleine Sache ist und natürlich das schreiende Cover, was dafür sorgt, dass dieser Roman so gehypt wird. Zwar fand ich es klasse gemacht, wie Athena aus Junes Augen betrachtet wird, es charakterisiert nämlich beide hervorragend, aber schon nach wenigen Seiten wurde es mir zu viel. Es ist ein wenig zu viel des Guten. Sprachlich in Ordnung, aber auch nicht so herausragend, wie ich es erwartet hätte. Und ich fürchte, dass zu wenig Fleisch am Knochen ist, um bis zum Ende diese Qualität halten zu können. Ich vermute eher eine künstlich aufgebauschte Story mit zu wenig Substanz. Da nur wenige Exemplare verlost werden, das Buch leider teuer gemacht und mit farbigem Schnitt ausgestattet wurde und zudem noch eine Stofftasche verlost wird, ist es ohnehin aussichtslos, auf einen Gewinn zu hoffen. Leider ist auch ein Kauf nicht drin. Wann fangen Verlage wieder an, Geschichten bezahlbar statt knalligbunt zu machen?