Anders, beeindruckend, tiefgründig

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marie.korth Avatar

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Yellowface ist nach Babel das zweite Buch der Autorin, dass ich gelesen habe und was soll ich sagen, es ist einfach fesselnd, mitreißend und auf eine sehr komplexe weise tiefgründig.
Eigentlich wollte ich die Protagonistin nicht mögen, wo sie doch einen Manuskriptentwurf stiehlt von einer Freundin, die gerade verstorben ist und ich finde es nach wie vor verwerflich.
Aber was sich daraus dann entwickelt, aufgrund der Lüge, dem Verlagswesen und der Personen die dort etwas zu sagen haben, den ganzen Meinungen in Social Media ist wirklich eine beeindruckendes Bild mit so viel Menschlichkeit, dass man am Ende nicht drum herum kommt, dass Juniper einem leid tut.
Ihr Kampf dann doch das richtige zu tun und ihre innerlichen Monologe, wie schnell man von Menschen fallen gelassen wird und wie rachsüchtig wieder andere sein können ist einfach nur verstörend und doch so real, dass es einem fast Angst macht.
Der Schreibstil ist wieder wunderschön und Rebecca F. Kuang geht mit so viel Gefühl an dieses schwierige Thema, denn es geht viel um Minderheiten, hier speziell die chinesische, und das Verhältnis und die Meinungen über diejenige Gruppe von Menschen die man nicht kennt. Es wird viel mit Vorurteilen gespielt und ein lebendiges Bild unserer heutigen Gesellschaft gemalt.
Dieses Buch wird auf jeden Fall noch eine Weile in meinem Kopf herumschwirren und beweist mir, dass ich diese Autorin unbedingt weiterhin auf meiner Wunschliste behalten muss.