Bleibt in Erinnerung

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bobbember Avatar

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"Yellowface" von Rebecca F. Kuang ist eine fesselnde Geschichte, die mich durch die Höhen und Tiefen der Figurenentwicklung mitgenommen hat. Die Hauptfigur June, die das Manuskript ihrer verstorbenen Freundin Athena stiehlt und damit ihren eigenen Erfolg erzielt, ist eine komplexe Persönlichkeit, die mich gleichermaßen fasziniert und irritiert hat.

Als Asiate finde ich das Thema der kulturellen Aneignung, das in diesem Buch behandelt wird, äußerst relevant und wichtig. Kuang beleuchtet es auf eine Art und Weise, die zum Nachdenken anregt, insbesondere in Bezug auf die Frage, wie wir als Gesellschaft mit kulturellem Erbe umgehen sollten. Ich kann nicht umhin zu bemerken, dass weder Athena noch June mir besonders sympathisch waren, aber gerade das hat meine Leseerfahrung vertieft, da es eine ehrliche Darstellung von Charakteren bietet, die nicht perfekt sind.

Der Schreibstil von Kuang passt perfekt zu June's Perspektive, er ist einfach gehalten und dennoch effektiv. Obwohl ich mir vorstellen kann, dass Athena das Buch vielleicht anders geschrieben hätte, war es für mich stimmig, dass June die Protagonistin ist und daher ihren eigenen Ton setzt.

Alles in allem war "Yellowface" ein Buch, das mich emotional berührt und gleichzeitig zum Nachdenken angeregt hat. Es ist eine Geschichte über Identität, Erfolg und die Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen, die ich jedem empfehlen würde, der sich für diese Themen interessiert.