Buchbranche durchgespielt

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lillywunder Avatar

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Chapeu, dieser Roman hat die Buchbranche durchgespielt!

"Ihr Buch ist ein Bestseller. Das Problem ist nur - sie hat es nicht geschrieben."
Juniper Hayward, eine erfolglose Debütautorin, lernt an der Uni Athena Liu kennen: Bestsellerautorin und Everybody's Darling. Sie verbringen einen gemeinsamen Abend, der damit endet, dass Athena an einem Pancake erstickt und Juniper ihr gerade fertiggestelltes Manuskript einsteckt. Sie veröffentlicht es unter ihrem eigenen Namen und erreicht so endlich den langersehnten Erfolg.

Natürlich kommt es am Ende wie es kommen muss, aber der Weg dorthin ist auch ein wilder Ritt hinter die Kulissen der Buchbranche, ein grandioses Spektakel zwischen Metaebenen. Es geht um das Buchmarketing, um die Kommerzialisierung von Literatur, um kulturelle Aneignung und sensitivity reading, um soziale Medien, Trends, Zielgruppen, Identität und Gesellschaftskritik. Die Dynamiken, die es braucht, um im krassen Wettbewerb der Buchbranche erfolgreich zu sein, nutzt auch "Yellowface" aus, der Roman spielt das Spiel, das es kritisiert, selbstironisch mit und wird so selbst zum Hype. Die Story ist fesselnd, hat einen unglaublichen Lesesog und wird umso interessanter, wenn man kurz innehält und das Buch und seine Autorin selbst eingebunden sieht in das System, dessen Absurditäten und Widersprüche es so gekonnt entlarvt. Ein "zeitgeisty thriller", sagt der Guardian. Am Ende ein bisschen viel Drama, aber was macht das schon, wenn ein Buch so großartig und klug zu unterhalten weiß. Unbedingt lesen!