Ein bedeutungsvolles Kunst- und Lehrstück

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emililie Avatar

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Dieses Buch ist absolut einmalig.
Denn es lehrt den Leser nicht nur über die Schwierigkeiten des Autorendaseins, über die Mahlsteine des Verlagwesens und den Teufelskreis des öffentlichen Ruhms.
Es lehrt nicht nur viel über Rassismus, Extremismus und Cybermobbing.
Es lehrt nicht nur über Einsamkeit, Verfall und Wiederauferstehung.

Es lehrt den Leser letztendlich auch auf grandiose Weise kritisches Denken.
Zum einen erlebt man mit June keine Heldin als Protagonistin. Seite um Seite lernen wir ihren Charakter kennen und schon bald stellt man fest, dass ihre Worte nicht für bare Münze genommen werden sollten. Es ist stattdessen der Blick aus ihrer verlorenen Seele, der im Ansatz keine omnipräsente Darstellung der Geschehnisse zulässt.
Zum anderen wird auf mitunter brutale Weise sowohl der Einfluss als auch die Beeinflussung der öffentlichen Meinung dargestellt. Welche Macht haben meine Worte und wie soll ich damit umgehen? Wie wurde und werde ich als Leser beeinflusst? Wie viel Einfluss will ich anderen Personen auf mein Leben gewähren? Solche und weitere Fragen ergeben sich nach und nach aus dem Buch. Damit befasst sich "Yellowface" mit brandaktuellen Themen, die letztenendes die grundlegenden Einstellungen jeder einzelnen Person betreffen.

Insgesamt bietet Rebecca F. Kuang hier eine allumfassende Schilderung an den wandelbaren Charakter einer durch sich selbst getriebenen Person, die dabei die Schattenseiten der Verlagswelt und viele Moralfragen in Szene setzt und dem Leser zum kritischen Denken anregt.