Einnehmend, fesselnd & einfach grandios!

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steffmcfly Avatar

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June Hayward und Athena Liu haben beide das Potenzial, aufstrebende Literaturstars zu sein. Während die chinesisch-amerikanische Autorin Athena für ihre Romane gefeiert wird, fühlt sich June von der Literaturszene vernachlässigt. Sie glaubt, dass niemand Interesse an Geschichten von „ganz normalen“ weißen Mädchen hat.

Als June zufällig mit ansieht, wie Athena bei einem Unfall ums Leben kommt, ergreift sie im Affekt Athenas neuestes, gerade vollendetes Manuskript – einen Roman über die Heldentaten chinesischer Arbeiter während des Ersten Weltkriegs. June überarbeitet das Werk und veröffentlicht es unter ihrem neuen Pseudonym Juniper Song. Sie ist überzeugt, dass diese Geschichte erzählt werden muss, unabhängig von ihrem Urheber. Doch nun muss June ihr Geheimnis bewahren und sich fragen, wie weit sie dafür gehen will.

Eine unfassbar kurzweilige Geschichte mit absoluter Soggefahr! Schon die ersten Seiten haben mich komplett in ihren Bann gezogen, weswegen ich das Buch auch in einem Rutsch weggelesen habe.
Der Schreibstil ist der Geschichte angemessen flüssig, humorvoll, sarkastisch und einfach brillant! Ich hab zu jeder Sekunde mitgefühlt, bekam Angst, Herzklopfen und erlebte Junes Achterbahn der Gefühle hautnah mit.

Auch wenn June sich die Wahrheit auf ihre ganz eigene Weise hindrehte und ich sie teilweise am liebsten hätte schütteln wollen, weil meine Emotionen mit mir durchzugehen schienen, mochte ich genau das. Die Geschichte hat mich emotional so stark abgeholt, dass kein Blatt zwischen June und mich passte. Auch wenn ich sie wirklich oft nicht verstehen oder nachvollziehen konnte, mich viele Dinge verwirrten (zum Beispiel ihre ständige Auseinandersetzung mit der Irrelevanz ihres Seins), aber dennoch war sie in sich so rund gezeichnet, dass sie mich komplett einnahm.
Auch die Wut und Enttäuschung auf die angrenzende Bubble, die sich eigentlich nur der Wahrheit annahm, war bei mir verstärkt zu spüren. Auch hier werte ich es wieder als Zeichen der Authentizität und kann einfach nicht genug loben.
Am meisten berührt hat mich Athenas Mutter bzw. die einzelnen Szenen mit ihr. Sie war so eine distanzierte, aber freundliche Person, die mich als Außenstehenden zumindest in die Gefühlslage versetzt, die asiatische Kultur zu spüren.

Eine ganz starke Empfehlung für das Buch, da es jetzt schon mein Jahreshighlight ist!