Hat mich nicht vollständig überzeugt

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läuferbiene Avatar

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Yellowface von Rebecca F. Kuang ist ein vielschichtiger Roman, der auf mehreren Ebenen gelesen werden kann. Auf der einen Seite ist es eine spannende Geschichte über zwei Schriftstellerinnen, June und Athena, die um Erfolg und Anerkennung kämpfen. Auf der anderen Seite ist es eine scharfe Kritik an der Verlagswelt und den Strukturen, die dort vorherrschen.

June ist eine komplexe und widersprüchliche Figur. Sie ist sowohl sympathisch als auch unsympathisch. Einerseits kann man verstehen, warum sie so verzweifelt nach Erfolg ist. Andererseits ist ihr Verhalten gegenüber Athena absolut inakzeptabel, teilweise sogar nervig.

Kuangs Schreibstil ist fesselnd und gleichzeitig provokativ. Sie erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive von June, was dem Leser einen tiefen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle ermöglicht. Die Autorin scheut sich nicht, Tabus zu brechen und unangenehme Fragen zu stellen.

Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut. Das erste Drittel hatte mich gefesselt, ich habe das Buch regelrecht inhaliert. Dann bog es ab zu einer anstrengenden Weise. June fand ich überzogen, ihre Handlungen konnte ich nicht mehr nachvollziehen.
Den Hype um das Buch habe ich anfangs verstanden, doch nach einer Weile wollte ich nur noch fertig werden. June wurde mir immer unsympathischer. Ich habe das Buch zu Ende gelesen, aber nicht mit Freude.
Das Ende des Romans lässt Raum für Spekulationen, was zu einer Fortsetzung führen könnte.
Ich hätte mir einen fertigen Abschluss gewünscht.

Die Buchgestaltung ist auf jeden Fall ein Knaller.
Das beste entpuppt sich nach Entfernen des Schutzumschlag. Zumindest im Regal macht sich das Buch sehr gut.

Ich empfehle Yellowface für die, die sich für Themen wie Rassismus, kulturelle Aneignung und Identität interessieren. Die Altersempfehlung ist ab 16 Jahren, was ich für richtig halte.