Intelligent geschriebene Gesellschaftssatire über unsere heiß geliebte Buchbubble

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raeubertochter76 Avatar

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Schon die englische Ausgabe von „Yellowface wurde total gehypt. „Eine großartige Geschichte“ verspricht Stephen King und auch sonst überschlagen sich die positiven Kritiken. Heute ist der Roman auf Deutsch erschienen und ich mache es kurz: „Yellowface“ IST eine fantastische Geschichte.
Dabei fasziniert mich insbesondere, in welche Richtung meine Gedanken zu ihrem Handeln wandern, denn obwohl es objektiv betrachtet selbstverständlich ein Plagiat ist, ertappe ich mich dabei, wie ich den Atem anhalte, wenn sie wieder einmal kurz davorsteht, erwischt zu werden. Einen solch kontroversen Charakter zu erschaffen, dessen Wahrnehmung von richtig und falsch völlig verzerrt ist, den man aber trotzdem auch irgendwie verstehen kann, ist schon ganz großes Kino…
Dazu gibt uns Rebecca F. Kuang einen fast schon satirischen Einblick in die Buchbranche und greift Themen wie kulturelle und literarische Aneignung sowie die Own-Voice Debatte auf.
„Yellowface“ besticht für mich also vor allem durch seine philosophisch-moralische Metaebene, die zahlreiche Denkanstöße bietet.
Ganz große Leseempfehlung!