… Is it worth the hype?

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luisabella Avatar

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Mit »YELLOWFACE« schafft Rebecca F. Kuang - übersetzt aus dem US-Amerikanischen von Jasmin Hamburg (leaveandliterature) - genauso wie auch mit ihrem ersten Roman »BABEL« erneut einen absoluten 💥 B o o k s t a g r a m H y p e 💥 Ich meine, wessen Feed war Ende Februar nicht gelb geflutet? 🤝🏼

Is it worth the hype?
Meine 2 Cents gibt’s hier, unterschieden in YES 💛 & NO 🟡 Argumente:

💛 Wie auch in »BABEL« schreibt Rebecca F. Kuang kritisch über die Literaturbranche. War es in »BABEL« das Thema Übersetzung das in der Dark-Fanatasie eingebettet war, bekommt im neuen Roman »YELLOWFACE« die Verlagsbranche ihr ‚Fett weg‘. Es ist ein Mix aus Blick hinter die Kulissen und Kritik an der Entstehung / Entwicklung von Manuskripten zu Büchern von Agentur über Lektorat, bis zu Marketing & Social Media Macht.

💛 Moderne, aktuelle Gesellschaftskritik meets Satire 💥 Die Autorin rechnet satirisch-kritisch am Beispiel ihrer Protagonistin und der gestohlenen Romane mit unserer Gesellschaft ab: (Anti- Asiatischem-) Rassismus, Own Voice, Cancel Culture, kulturelle Aneignung, Kapitalismus, Power of Marketing, Social-Media-Himmel-Hölle 😈

🟡 Überzeichneter, unterhaltsamer, aber relativ leicht vorhersehbarer Plot mit Thriller-Vibes 🥞

🟡 Die Kritik ist in »YELLOWFACE« vor allem durch den Kontext eindeutig und könnte noch komplexer herausgestellt werden. Letztlich ist von der Storyline »YELLOWFACE« auch das Werk von June, erzählt es die Ereignisse aus ihrer Sicht. Somit ist der wahre Plottwist an »YELLOWFACE« die Tatsache, dass es genau das Gegenteil eines Shitstorms auslöst. (Meta-Meta-Ebene …) Have you thought about it? 💭

🟡 Das Buch ist sehr schwarz-weiß und will polarisieren. Dadurch wird die moralisch sehr fragwürdig handelnde Protagonistin June (aka Juniper Hayward, 27 Jahre) nicht nur klischeehaft und überspitzt dargestellt, sondern ihre selbstgerechte Art und Denkweise wird nicht reflektiert, sie entwickelt sich nicht und gerade eine tiefgehendere Auseinandersetzung (und aus meiner Sicht gespickt mit einem Lernen aus den eigenen Fehlern (wenn man dies schon nicht aus fremden Beispielen gelernt hat)) wäre gerade das Interessante gewesen.

🖤 Zwischen all dieser Kritik gab es auch schöne Liebeserklärungen 💘 an das Schreiben und die Macht von Literatur:

»Wenn wir lesen, sehen wir die Welt durch die Augen anderer. Literatur baut Brücken; sie macht unsere Welt größer, nicht kleiner.« (S. 129) 🖤

»Nichts ist so nah an echter Magie wie das Schreiben. Schreiben heißt, etwas aus dem Nichts zu erschaffen, Türen zu anderen Welten zu öffnen. Schreiben gibt dir die Kraft, dein eigenes Reich zu formen, wenn die Realität zu sehr schmerzt.« (S. 267)

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SO ALL IN ALL: Mir persönlich war die Geschichte zu überzeichnet, oberflächlich, vorhersehbar und platt. Ja, es ist ein unterhaltsamer Roman (aus meiner Sicht mit einigen Längen), der sich gut lesen lässt. Dem großen Hype kann ich mich nicht anschließen, und für mich ist es kein inhaltliches Highlight. Aber ich schätze, dass der Roman einfach sehr polarisiert, wie auch schon der Vorgänger-Roman »BABEL«. Vor allem zeigt der Hype um dieses Buch sehr gut, wie viel Auswirkung richtig gutes Marketing haben kann. 🤝🏼

Are you fan 💛 or did the hype make you read it💥?