Regt zum Nachdenken an!

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Wie weit würdest du gehen, um erfolgreich zu werden?

Yellowface ist ein Buch für uns Leser.
Ehrlich, knallhart, realistisch, demütigend.
Welches die Missstände sowie Hürden und Tücken der Buchbranche aufweist.
Welches erzählt, „wie Bestseller gemacht werden.“

R F Kuang schafft es auch hier, sehr realistische Charaktere zu zeichnen.
June, als sehr ambivalenten Charakter und die verstorbene Athena, welche rückblickend betrachtet, auch nicht die Heilige in Person war.
Zwei Charaktere, sehr unterschiedlich aber doch auch ähnlich in ihrer Lebensgeschichte.

Wie auch in Babel, hat mich hier der tiefgründige Hintergrund mit Themen wie kultureller Aneignung, Identitätsdiebstahl und besondere das kontroverse Diskussionsthema – die Macht der sozialen Medien – sehr beeindruckt.

Ein Buch, welches zu, nachdenken anregt und noch lange in Erinnerung bleiben wird!

Da ich gar nicht so sehr auf den Inhalt eingehen möchte, folgen hier noch ein paar Zitate, welche gut die Stimmung des Buches wiedergeben:

„Der Literaturbetrieb sucht sich einen Gewinner oder eine Gewinnerin aus – attraktiv genug, cool und jung und, mal ehrlich, wir denken es doch alle, also sprechen wir es doch aus, >>divers<< genug – und überschüttet diese Person mit Geld und Unterstützung.“

„Lesen sollte eine angenehme Erfahrung sein, keine Arbeit.“ … „…aber heutzutage gibt es keinen Platz für diskriminierende Sprache. Wir wollen die Leser:innen nicht triggern.“

„Werden weiße Menschen irgendwann aufhören, sich so weiß zu verhalten?“

„Aber Twitter ist das reale Leben; es ist realer als das reale Leben, weil das soziale Gefüge der Verlagswelt davon abhängt, weil die Branche keine Alternative kennt. Offline sind alle Schriftsteller:innen konturlose, hypothetische Kreaturen, die isoliert voneinander in die Tasten hauen.“