Sehr empfehlenswert!

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exn222 Avatar

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Das Cover von Yellowface ist schlicht und dennoch ziemlich auffällig. Die Gestaltung passt hervorragend zum Titel und gibt einen dezenten Hinweis auf die zentralen Themen des Buches, ohne dabei zu viel zu verraten. Man kann an der gelben Farbe bereits erahnen, dass das Buch etwas mit Neid zu tun haben könnte.

Die Geschichte greift ein hochaktuelles Thema zur kulturelle Aneignung auf und beleuchtet es aus einer ungewöhnlichen und interessanten Perspektive: Eine weiße Autorin stiehlt das Werk ihrer asiatischen Freundin und veröffentlicht es als ihr eigenes… Dabei werden nicht nur moralische Fragen aufgeworfen, sondern auch die Mechanismen und Machtstrukturen der Literaturbranche dargestellt. Die Geschichte bleibt spannend und regt zugleich zum intensiven Nachdenken an. Man weiß zwischendurch garnicht was vor sich geht und hat das Gefühl selbst paranoid zu werden und die Wut der Hauptfigur zu verstehen. Auf der anderen Seite, fragt man sich wiederum auch wie es sein kann, dass die Figur alles beschönigt und keinen Fehler einsieht. Dieser Wandel der Stimmungen, macht das lesen besonders interessant.
R. F. Kuangs Schreibstil ist direkt und klar. Sie baut eine Welt auf, die man sich sehr gut vorstellen kann und fast schon das Gefühl hat selbst darin zu leben.

Insgesamt kann ich das Buch definitiv weiter empfehlen, weil es ist einfach mal was komplett anderes. Ich garantiere, so etwas hat man noch nie zuvor gelesen.