Eine brutale Geschichte mit einem sehr direkten Schreibstil

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Nachdem Yokos Vater verstarb, entschied sie sich dazu die Familienmetzgerei hinter sich zu lassen und stattdessen eine Glückskeksmanufaktur zu eröffnen. Als sie eines Tages eine Bestellung an ein Restaurant liefert, wird sie Zeuge, wie zwei chinesischen Männer einen kleinen Hund quälen. Mutig geht sie dazwischen, doch das Tier stirbt und kurz danach auch ihre Seele, denn die Männer bestrafen sie für ihre Courage brutal.

Yoko verliert durch diesen Angriff ihre hart erarbeitete Leichtigkeit und erkennt, dass es für sie nur zwei Optionen gibt: Totale Selbstaufgabe oder Rache. Und so wird aus einer Frau eine Mörderin, die selbst nicht wusste, dass das in ihr steckt.

"Yoko" ist der Auftakt der Rache-Dilogie, die nächstes Jahr mit "John" fortgesetzt werden wird. Anfangs war der Schreibstil gewöhnungsbedürftig, da er sehr direkt und schnörkellos ist. Es wird auf alles Überflüssige verzichtet, u.a. auch auf "er sagt", "sie antwortet" etc in Dialogen, da dort nur die wörtliche Rede mit Spiegelstrichen festgehalten wird. Zu Beginn hatte ich noch keinen richtigen Draht zur Protagonistin, doch nach und nach erfährt man mehr über sie und ihre Vergangenheit und ab dann bewegt einen die Geschichte noch stärker und vermag absolut zu fesseln.

Gelesen wird das Hörbuch von Vera Teltz. Sie schafft es ebenfalls recht kühl zu lesen. Das passt also perfekt zum Schreibstil und zur Stimmung, die Aichner erzeugt. Die Geschichte ist ziemlich brutal und blutig, dabei spannend, wenn auch teilweise etwas unrealistisch (für meinen Geschmack).

Fazit: Eine brutale Geschichte mit einem sehr direkten Schreibstil über eine Frau, die erbarmungslos zurückschlägt, sich rächt und dabei auch über Leichen geht.