Kompromisslosen Rachefeldzug

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bonnie2011 Avatar

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Für mich war bereits bei der Vorankündigung klar, dass ich " Yoko " lesen muss. Und es ist tatsächlich das erste Buch, dass ich von Aichner gelesen habe.

Yoko, Ende 20, hat aus der geerbten Metzgerei eine Glückskeks Manufaktur gezaubert. Die Geschäfte laufen gut und sie ist frisch verliebt.
Als sie einen kleinen Hund vor dem Tod von Chinesen retten will, ist sie an der Reihe. Das Martyrium findet ein Ende, doch sie kommt mit dem Erlebten absolut nicht zurecht.
Und Yoko schlägt zurück.
Die Story rund um Yoko beginnt sofort schonungslos und ohne viel Tamtam. Nach dem Missbrauch spielt ihre Psyche verrückt und sie sieht nur noch einen Ausweg. Doch das wird sie übel bereuen. Denn mit der chinesischen Mafia legt man sich nicht unbedingt an...
Yoko wird als eine starke Persönlichkeit beschrieben, die gleichzeitig unnahbar und verletzlich wirkt und dann wie Phönix aus der Asche aufersteht und alles und jeden rächt.
Die Textpassagen werden durch Gespräche mit unterschiedlichen Personen etwas aufgelockert. Yoko erzählt auch von ihrer Kindheit, die nicht unbedingt kindgerecht abgelaufen ist.
Der Autor versteht es, das Leben von Yoko quasi von hinten aufzurollen und zu erzählen, denn es kommen immer mehr Einzelheiten ans Licht und man muss sich eigentlich nicht wundern, warum sie so handelt, auch wenn es einige Rückschläge gibt.
Die Story kommt ohne jeglichen Ausschmückungen zurecht, was ich so kaum kenne, aber hier tatsächlich gut passt.
Die Kapitel sind kurz und knackig und die Schreibweise ist klar, zeitweise brutal und schonungslos, aber gut strukturiert .
Insgesamt wäre vielleicht ne Triggerwarnung angebracht gewesen, aber nun gut. Mich hat es jetzt nicht gestört.
Mir hat es insgesamt echt gut gefallen und bin auf die Fortsetzung " John " gespannt, die nächstes Jahr erscheinen wird.