Wie schnell wird man zur Mörderin?

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sandra199712 Avatar

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In „Yoko“ von Bernhard Aichner, bekommen wir einen ganz anderen Thriller geliefert.
Wir begleiten eine junge Frau Ende 20, während sich ihr Leben komplett auf den Kopf stellt.
Sie wird entführt und von zwei gewalttätigen Männern vergewaltigt, doch statt zur Polizei zu gehen, wächst die Wut in ihr immer weiter und sie giert auf Rache. So wird aus einer ganz normalen und glücklichen Frau, eine Mörderin.

Die Optik dieses Buches ist schon enorm ungewöhnlich. Ein Thriller in Pastellfarben? Wunderschön, aber doch anders.
Auch der Aufbau der Geschichte erscheint mir anders. Der Schreibstil, die Handlung. Alles hat einen ganz eigenen Charakter. Die Überschriften der Kapitel knüpfen oft an den Vorgänger an und ergeben für sich alleine genommen keinen Sinn. Gesprochene Rede ist nicht in Gänsefüßchen angezeigt sondern durch Kursivschrift oder Stichpunkte. Die Handlung ist komplett aus Yokos Sicht geschrieben. Wir wissen die ganze Zeit was in ihr vorgeht und wieso sie so handelt, wie sie es tut.
Ich habe noch nie so viel Sympathie zu einem Mörder gehabt.
Ihr Weg ist spannend, mitreißend und tragisch zugleich.

Für mich hat sich dieser Thriller extrem gelohnt. Innerhalb von zwei Tagen habe ich ihn durchgelesen und es wurde keine Sekunde lang langweilig.
Durch die relativ wenigen Seiten wurde hier auch nichts unnütz ausgeschmückt.
Man fliegt durch die Seiten und möchte wissen wie es weiter geht.
Ich würde Ihn uneingeschränkt weiterempfehlen.