Ein Buch, das unter die Haut geht

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kirjakaupunki Avatar

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You'd Be Home Now behandelt die Geschichte um eine Familie, die mit der Abhängigkeit ihres Sohnes umgehen muss. Vor allem die Beziehung zwischen dem abhängigen Bruder Joey und der Schwester Emmy steht hier zentral im Vordergrund der Geschichte und nimmt einen auf eine Achterbahn der Gefühle mit.
Vorab möchte ich direkt sagen, dass dieses Buch kein direktes Buch über Drogen ist. Denn damit meine ich, dass das Buch sich viel mehr mit der Familiendynamik auseinandersetzt, die so eine Abhängigkeit hervorbringt. Der Fokus liegt deshalb nicht auf Joey und wie er sich die Drogen verabreicht, sondern vielmehr, dass er durch diese nicht mehr wirklich da ist und am Familienleben teilnimmt. Hier wird demnach viel mehr die Abwesenheit als Thema genommen und wie sich eine Familie damit auseinandersetzt.

Die Figuren geben dieser Geschichte einfach alles. Sie sind absolut nicht perfekt, sondern menschlich, machen Fehler und versuchen einfach alle ihr Leben auf irgendeine Art und Weise leben zu können. Das macht das Lesen sehr intensiv und emotional. Man bekommt sehr schnell das Gefühl, selbst Teil dieser Familiendynamik zu sein und zu versuchen, alles irgendwie auf eine Art und Weise in den Griff zu bekommen.

Das Einzige was diese Geschichte nicht ganz rund gemacht hat war das Tempo. Am Anfang wirkt alles etwas sehr lang und man fragt sich oft, was oder ob noch etwas passiert. Dafür ist die zweite Hälfte sehr vollgepackt und wirkt etwas übertrieben. Aber hier könnte man das definitiv auch loben, weil sich das echte Leben eben auch an keine Regelung hält.

Für mich war es trotzdem nicht ganz das richtige Buch. Ich denke, dass das Lesen auf jeden Fall empfehlenswert ist und ein leider doch sehr stark verbreitetest Thema in einem anderen Winkel zeigt und näherbringen kann.