Ernstes Thema, das manchmal hinter den Erwartungen bleibt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
onjmal Avatar

Von

Das Cover ist schlicht und wenig reißerisch, was gut zu dem ernsten Thema Drogen und Opioidkrise passt, die Geschichte wird auch sehr gut und passend von Nora Schulte gelesen.
Die Geschichte wird aus Sicht der 16-jährigen Ich-Erzählerin Emmy, geschildert - wie sie sich alleine gelassen fühlt mit ihren Problemen und denen die zu ihrem gemacht werden. Mir hat sehr gut gefallen, dass sich die Autorin sehr gut in die Jugendlichen hineinversetzen konnte und die Geschichte sehr glaubwürdig erzählt und die Gefühlswelt sehr real abbildet - Emmy die immer daran denkt, das alles ihre Schuld ist und sie alles wieder alleine hinbiegen muss, während die Erwachsenen nur davon reden, dass sei die Beste Zeit im Leben.
Weniger gefiel mir, dass dabei manches doch einfach zu wenig Charaktertiefe hatte und mir Emmerys Mum irgendwann einfach nur noch auf den Senkel ging - was aber auch einfach der Zielgruppe geschuldet sein dürfte.
Alles in allem ist es aber ein sehr gelungenes Buch über Teenager, deren Probleme Ernst genommen werden sollten - wie steht es schon im Buch "die Erwachsenen hatten ja genug Zeit ihre Wunden heilen zu lassen, aber unsere sind noch ganz frisch und tun verdammt weh".