Hartes Thema und doch so wichtig

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darkbookheart Avatar

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Eine tiefgreifende Story, die zeigt, was es nicht nur mit einem selbst, sondern mit der eigenen Umgebung macht, wenn Drogen und Verlust im Spiel sind.

Ein nächtlicher Unfall, wobei ein Mädchen das Leben verlor. Und der Großteil der Insassen unter Drogen. Emory, oder auch Emmy genannt, war in diesem Wagen drin. Genauso wie ihr Bruder Joey. Sie bekommt in der Klinik nur wenig mit, hört jedoch, das ihr Bruder unter Heroin stand. Und das eine Mitschülerin bei dem Unfall ums Leben kam.
Der Haussegen hängt schief, denn wie kann es sein, das in einer angesehenen Familie so etwas wie Drogen ein Thema ist? Maddie, die Ältere der Geschwister, ist die Hübsche, die Erfolgreiche. Joey das Problemkind und Emmy... Emmy ist die jüngste, diejenige, die nicht gesehen wird ohne mit ihrer großen Schwester verglichen zu werden. Die kleine Schwester des drogenabhängigen Loosers, der nichts auf die Reihe kriegt. Doch kaum einer sieht Emmy selbst. Denn auch sie beschäftigen viele Dinge. Vor allem aber die Sorge um ihren Bruder.
Alles was sie will, ist, das alles wieder gut wird. Nur so einfach ist es nicht, wird es auch nicht. Kaum geht die Schule wieder los, steht sie alleine da. Das Tanzteam, in welchem sie war, distanzierte sich von ihr. Und dann sind da noch so einige Geheimnisse, die nicht nur sie selbst hat, sondern sie auch von anderen bewahrt. Geheimnisse, die sie selbst zum nachdenken bringen. Und zusätzlich belasten. Das ganze wird noch getoppt von Liebeskummer...

"You'd be home now" von Kathleen Glasgow greift ein hartes Thema an. Drogenkonsum und deren Abhängigkeit, wie auch die Rehabilitation geht jeden etwas an. Genauso die Gefühle und Emotionen, die damit einhergehen. Keiner sollte die Augen davor verschließen. Hier wird es mal nicht aus der Sicht einer abhängigen Person beschrieben, sondern aus der Sicht eines Angehörigen, einer kleinen Schwester, die immer zu ihrem Bruder aufgesehen hatte, immer auf ihn zählen konnte. Einer Schwester, die nichts anderes will, als ihrem Bruder durch diese Zeit zu helfen, für ihn da zu sein, egal wie schwer es ist. Und sich selbst in Frage stellt, ob sie "genug" ist. Eine Schwester, die verstehen will, wieso ihr Bruder diesen Weg eingeschlagen hatte.
Die Sprecherstimme von Nora Schulte war wirklich angenehm anzuhören. Sie hat der Story eine passende Stimme verliehen, die Emotionen identisch herübergebracht. Die Trauer, Verzweiflung von Emmy und auch von Joey Ausdruck verliehen, das es bei uns Hörern*innen ankommt. Und genau das hat sie geschafft.
Ganz egal, ob erfundene Story oder nicht - selbst wenn hier nur Namen geändert wären - es zeigt, was ein jeden passieren kann. Was um einen herum ablaufen kann ohne das man es mitbekommt oder versteht. Für mich zeigt diese Story eines: Egal wen es trifft, egal wer in diesem Abwärtsstrudel feststeckt, dieses Thema geht uns Alle etwas an. Es darf kein Tabu-Thema sein, nicht verschwiegen werden.