Kein Mensch ist nur gut oder böse

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vailana Avatar

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Liebe bookies,

Vorablesen hatte neulich Hörbuchwochen und es gab wirklich tolle Hörbücher und bookbeat-Gutscheine zu gewinnen. Ich habe "You'd be home now" von Kathleen Glasgow gewonnen und wir haben sowohl das Buch als auch das Hörbuch bekommen. Vielen Dank dafür.

"You'd be home now" ist ein typisches Jugendbuch, in dem es um die alltäglichen Probleme von Jugendlichen geht, auch wenn hier der Fokus, wie das Cover verrät, auf Drogenproblematiken liegt, kommen viele andere Themen, mit denen Teenager an der Highschool konfrontiert werden, zur Sprache. Von unerfüllter Liebe bis Mobbing und Problemen mit den Eltern (TW) ist so ziemlich alles dabei.
Wir begleiten hauptsächlich Emory und ihren Bruder Joey, die aufgrund von Joeys Drogenkonsum in einen Autounfall mit Todesfolge eines Mädchens verwickelt wurden. Wir hören die Geschichte aus Emmys Sicht, die "die Gute" der Familie ist und neben ihrem süchtigen Bruder und ihrer schönen, beliebten Schwester oft hinten runter fällt. Von ihren Eltern wird sie nicht gesehen, in der Schule ist sie eher eine Stille Mitläuferin im Schatten ihrer Schwester, der Junge, den sie mag, will sie geheim halten und sie ist ständig damit beschäftigt ihren Bruder zu retten. Ganz schön viel für eine Jugendliche – und so sucht auch Emory ihren gewissen Ausgleich, bricht aber zusehends an ihren vielen Rollen zusammen.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und jugendbuchtypisch locker, aber nicht zu slangmäßig, es gibt nicht tausend unflätige Worte, was mir gut gefallen hat. Es gibt auch eingeschobene Chatnachrichten, Blogeinträge und ähnliches, was die ziemlich harte story und das Schriftbild auflockert.
Insgesamt ist die Handlung sehr nachvollziehbar, in die Probleme der Jugendlichen können sich wahrscheinlich die meisten von uns hineinversetzen oder haben selbst ähnliche Erfahrungen gemacht. Logischerweise ist die story sehr auf das amerikanische System ausgelegt, die Oxy-Krise wird kritisch verhandelt, was auf Deutschland/Europa so nicht eins zu eins übertragbar ist. Dennoch gibt es hier freilich ähnliche Probleme. Als kleines Manko empfand ich eher, dass sich das Drama etwas zu sehr ins Extreme gesteigert hat. Aus Spoiler-Gründen kann ich dazu nicht mehr sagen, aber sagen wir, es war für mich einfach touch too much. Was ich gut fand, gerade für junge Leute, war, dass das Buch Perspektiven und Hoffnung aufzeigt. Insbesondere ist hier das Nachwort hervorzuheben, in dem die Autorin erklärt, dass sie Aufklärungsarbeit an Schulen leistet und sich gegen Mobbing einsetzt.