Madmax an Apocalypse tomorrow

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kaiserin2201 Avatar

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Wer den Krieg der Knöpfe von Louis Pergaud gelesen hat, erkennt Parallelen. Eine Gruppe Kinder und Jugendlicher lebt auf sich selbst gestellt in einer zerstörten Welt und lernt noch einmal von vorne Zivilisation... mit allem was dazu gehört. Hierarchien werden gebildet, Techniken und Taktiken erlernt um das tägliche Überleben zu sichern. Hauptsächlich geht es um die Nahrung, die früher mal eine selbstverständlich verfügbare Ware war, nun hart erarbeitet werden muss. Es geht, auch wieder, ums Kalorienzählen, nur diesmal nicht um abzunehmen sondern um nicht zu verhungern. Das Ganze in einer lapidaren und selbstironischen Sprache gehalten, um die Angst vor dem allgegenwärtigen Tod herunter zu spielen. Wer das achtzehnte Lebensjahr erreicht, stirbt trotzdem - an einer mysteriösen Krankheit. So weit so gut. Auf den ersten Seiten mischt sich hier Literatur der 60-ziger Jahre mit Madmax und Apocalypse now. Waffen gibt es auch nach der Katastrophe genug um den Überlebenden die Möglichkeit zu geben sich gegenseitig umzubringen. Warum eigentlich? Was fehlt sind die Alten die den Jungen zeigen wie man Nahrung anbaut, die nicht nur den Magen füllt, sondern auch den Körper gut mit allen nötigen Proteinen, Vitaminen und was auch immer zu versorgen. Fleisch, also tierisches Protein, ist Mangelware, und wird gerne gegen Menschen also Mädchen eingetauscht. Somit sind auch zumindest zu Anfang der Geschichte, die alten Mechanismen und Machoallüren wie gehabt.... usw. usf. Ob es im Fortgang der Geschichte neue und hoffnungsvollere Entwicklungen für die noch verbliebene Menschheit geben wird? Man darf gespannt sein ob der Autor Chris Weitz andere als die gängigen Utopien entwickelt, was für ein Jungendbuch sicherlich erstrebenswert wäre. Die Bewertung gilt nur für die LP, eine andere Einschätzung behalte ich mir vor ;-)