Und nach dem Weltuntergang...

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glücksklee Avatar

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Die Leseprobe zu "Young World - Die Clans von New York" hat mir wirklich sehr gut gefallen und auch ein paar nostalgische Gedanken aufgkommen lassen - ist schon Jahre her, aber es gab mal eine Zeit, da war die tägliche neue Folge von "The Tribe" auf dem Kinderkanal das absolute Highlight für mich. Die Geschichte rund um eine Welt ohne Erwachsene, in der sich die Heranwachsenden und Kinder eine neue Weltordnung aufbauen und versuchen mit den Schrecken, dem Chaos und den Problemen fertig zu werden, war damals genauso spannend wie heute.

Die Leseprobe erinnert mich einfach an die Grundzüge dieser Geschichte. Auch in dieser Geschichte geht es wohl um ein Szenario, indem die Erwachsenen an einer Krankheit gestorben sind und nur noch die unter 18-jährigen übrig geblieben sind. Aus irgendeinem Grund scheinen aber auch die ganz Kleinen gestorben zu sein (wenigstens deutet Donna das im zweiten Kapitel, das aus ihrer Sicht erzählt wird, an). Ort der Handlung ist New York, Danach.

Das erste Kapitel wird aus der Geschichte von Jefferson erzählt, dessen Bruder Washington (Wer kam denn bitte auf die Idee, seine beiden Söhne nach vergangenen Präsidenten der USA zu benennen?!) wohl der Anführer des Clans ist, der sich in dem Park niedergelassen hat.

Noch bleiben relativ viele Fragen offen. Was geschieht mit 18-Jährigen? Haben die Kids schon Erfahrungen damit gesammelt oder vermuten sie bisher einfach, dass die Krankheit auch diejenigen trifft, die volljährig werden? Wer genau sind die anderen, Frank und Brianbox, von denen gesprochen wird? Und sind die "Besucher" tatsächlich gegangen oder werden sie zurückkommen, um sich zu rächen? Und was sollte dieser Vorschlag mit dem Tauschhandel?! Und der Klappentext deutet ja auch darauf hin, dass Jeff sich zusammen mit seinem Clan auf die Suche nach einem Heilmittel machen wird. Die Suche danach dürfte, ganz egal ob sie von Erfolg gekrönt sein wird, in dieser neuen Welt alles andere als einfach werden.

Chris Weitz hat es jedenfalls meiner Meinung nach geschafft, den Jugendlichen eine glaubwürdige Stimme zu geben, in der allerdings auch eine Abgebrühtheit durchklingt, die eindeutig auf die schrecklichen Umstände und grauenhafte Erlebnisse hindeutet. Donna und Jeff waren mir beide von Anfang an sympathisch, allein schon, weil Jeffs Sorge um seinen Bruder so deutlich wird und Donna mit ihrer Ehrlichkeit einfach sehr nett rüberkommt, trotz allen anderen Umständen.

Ich würde mich jedenfalls wirklich sehr über die Gelegenheit freuen, Donna und Jeff als Leserin auf der Suche nach einem Heilmittel begleiten zu dürfen und zu erfahren, ob der Rest des Romans genauso spannend, flüssig geschrieben und interessant ist, wie der Auftakt, der so vielversprechend war.

Dann bleibt mir erstmal nichts anderes zu tun, als mir die Daumen für die Auslosung zu drücken. :-)