Apokalypse Now

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rickyundmolly Avatar

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WOW - ich muß sagen das dieses Buch eines der wenigen Bücher ist, die mir in der letzten Zeit aussergewöhnlich gut gefallen haben.
Der Schreibstil lässt den Leser wirklich "nah rein ins Geschehen". Ich konnte alles haarklein vor mir sehen. Die Hauptfiguren wirken sehr echt und lebendig. Sehr gefallen hat mir das die Geschichte abwechseln von Jefferson und Donna erzählt wird. So bekommt man mehrere Perspektiven. Von mir aus hätte man auch noch Peter, Brainbox und Seethrough zu Wort kommen lassen dürfen, aber vielleicht wäre das dann zu durcheinander geworden ;-).
Die Geschichte hat es geschafft mich zu Tränen zu rühren, wenn zum Beispiel Donna sich an den Tod ihres kleinen Bruders erinnert oder Jefferson von seinem älteren Bruder Abschied nehmen muß, der das Alter erreicht hat an dem man an der Krankheit stirbt. Solche traurigen Szenen gibt es reichlich und irgendwie ist eine große Hoffnungslosigkeit zu spüren. Denn so wie die Situation sich allen darstellt, gibt es ja auch im Grunde keine Hoffnung für die Menschheit mehr. Kinder werden keine mehr geboren, alle die körperlich erwachsen werden sterben......... die Menschen werden ratzfatz ausgestorben sein. Und wie das die Menschen immer so machen bekämpfen sie sich natürlich auch kräftig gegenseitig anstatt alle am selben Strang zu ziehen und zu versuchen mehr rauszukriegen um etwas zu ändern. Deshalb ist die Idee von Brainbox ja auch DER Hoffnungsschimmer schlechthin. Wenn er die Ursachen entschlüsseln könnte, findet er vielleicht ja auch die Rettung. Aber kann das wirklich klappen?
Trotz aller Düsternis erzählen die Kids die Geschichte aber mit einem herrlichen Galgenhumor, der mich öfters auch hat lachen lassen. Ein perfekter Ausgleich, der auch echt wirkt. Eben so, wie man hat Galgenhumor entwickelt um nicht völlig durchzudrehen. Aber nicht übertrieben witzig, als wäre Weltuntergang ein Spaß für zwischendurch.
Das Ende ist recht heftig und das Buch endet mit einem ziemlich gemeinen Cliffhanger. Ich kann es kaum erwarten rauszufinden wie es weitergeht.
Etwas unrealistisch fand ich allerdings das die Teenies alle scheinbar völlig selbstverständlich mit dem verschiedensten Waffen umgehen können. Auch wenn man sagt, sie haben das mit Videospielen ja geübt......... es ist etwas anderes ob ich eine richtige Waffe verwende mit Rückstoß, Bedienung etc. oder ob ich in einem Spiel auf einen Knopf drücke. Aber okay, darüber kann man großzügig hinweg sehen.
Die Geschichte ist brutal, aber das passt sehr gut, denn die Welt nach dem Untergang ist nunmal kein Lala-Land mehr. UNBEDINGT MEHR DAVON !!