Young World - liest sich wie ein Buch zum Film

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mysticcat Avatar

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Das Jugendbuch "Young World - Die Clans von New York" von Chris Weiz hat mich, vom Klappentext, vom Cover und von der Leseprobe weg in seinen Bann gezogen. Eine Erkrankung, die nur die Jugendlichen überleben lässt, und alle anderen Menschen tötet, klingt nach einer sehr spannenden Dystopie und darum habe ich auch das E-Book gelesen.

Sehr gut hat mir gefallen, dass es zwei verschiedene Personen gab, die die Handlung abwechselnd aus ihrer Sicht erzählen- Jefferson und Donna. Beide sind schon ältere Teenager, um die 16, und haben mit knapper werdenden Vorräten, immer kürzer werdenen Lebenserwartung und dem schmerzlichen Verlust des Anführers des Clans, der auch Jeffs Bruder ist, zu kämpfen. Branbrox hat eine Entdeckung gemacht, die es zu verifizieren gilt, denn dadurch könnte das Überleben aller gesichert sein.

Die Handlung plätschert nur so dahin und bleibt mir an vielen Stellen zu oberflächlich und zu seicht, es liest sich in meinen Augen mehr wie ein Drehbuch, denn an Nebenhandlungen wird wenig verschwendet, es kommt mir vor, als würde ich beim Lesen des Buches einer Kamera folgen und nicht zwei Jugendlichen. In die Gefühlswelt der beiden konnte ich mich nur teilweise hineinversetzen, denn die Emotionen sind nur bei wenigen Stellen, zum Beispiel wenn Donna von ihrem kleinen Bruder erzählt, rüber gekommen.

Auch die Handlung liest sich sehr konstruiert -und die "Aufklärung" um was für eine Krankheit es sich handelt, ist leider schon sehr früh vorhersehbar, auch, wie das Buch enden könnte. Schade finde ich allerdings, dass die Handlung nicht wirklich abgeschlossen ist, sondern ein ziemlicher Cliffhanger am Ende steht. Das mag ich nicht so gerne, hier hätte meiner Meinung nach noch 20 Seiten weitergeschrieben werden sollen, um die Geschichte komplett abzuschließen.

Auch frage ich mich, ob so viele brutale und blutige Schilderungen in einem Jugendbuch wirklich sein müssen, hier hätten mir weniger Tote/Blut, dafür aber effektvoller in Szene gesetzt, besser gefallen.

Fazit: gute Idee, die noch besser hätte umgesetzt werden können.