Kein Buch für nebenbei!

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babajaga Avatar

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Das Thema Arbeit am und mit dem inneren Kind ist ganz gewiss nicht neu, aber es gibt viele Wege, die zum Ziel führen können und so finde ich dieses Buch im Grunde genommen sehr gelungen. Aus meiner Sicht werden die wichtigen Themen behandelt. Man sollte nur nicht davon ausgehen, dass man dieses Buch einfach liest und alles ist Bestens. Vielmehr regt dieses Buch dazu an, sich seine eigenen Gedanken zu machen, eigene Verhaltensweisen zu reflektieren und insbesondere die Kindheit noch einmal ins Gedächtnis zu holen. Diese Gedanken werden auch Gefühle an die Oberfläche holen, die man vielleicht nicht (mehr) kennt und mit denen man dann erst einmal klarkommen muss.

Und genau da komme ich zunächst einmal an meine Grenzen. Ich finde das Thema spannend und interessant und werde auch mit diesem Buch arbeiten, aber da ich noch nicht besonders tief in diesem Thema drin stecke, fällt es mir außerordentlich schwer, mit den recht kurzen Erklärungen klarzukommen und jeden Fachbegriff korrekt einzuordnen. Für mich bedeutet das ganz konkret, dass ich zunächst einmal auf Informationssuche gehen muss, damit ich mich an wirklich alle Fragen heranwagen kann. Zumindest jetzt am Anfang habe ich nämlich das Gefühl, dass ich nicht mit allen Fragen etwas anfangen kann bzw. sie erschließen sich mir nicht. Andere Fragen wiederum erscheinen mir offensichtlich und lassen meine Gedanken frei fließen. Allerdings besteht das Buch auch nicht darauf, dass man die Fragen in einer bestimmten Reihenfolge bearbeiten sollte.

Die Aufmachung des Journals finde ich sehr gelungen. Ich mag das Buch anschauen und anfassen. Das dunkle Blau passt für meine Begriffe sehr gut zum Inhalt des Buches. Ebenfalls sehr gut gefällt es mir, dass im Grunde immer eine Seite für ein Thema eingeplant ist (manchmal sind es auch mehrere Seiten, wenn ein Thema mehrere Fragen umfasst). Ob der Platz zum Einschreiben für jeden ausreichend ist, hängt in erster Linie davon ab, wie viel einem einfällt, was man aufschreiben möchte. Aber da denke ich mir, dass man zu viel Text auf extra Seiten schreiben und ins Buch legen kann. Dass das Buch Platz zum Einschreiben bereithält, finde ich gut. So bekommt es etwas von einem Tagebuch. Es ist für die Tage, wann immer man bereit ist, sich auf die Reise zu sich selbst zu begeben.

Ebenfalls ein Pluspunkt ist aus meiner Sicht die Struktur der Themen. Sie sind für mich nachvollziehbar.

Inhaltlich sehe ich echte Pluspunkte in diversen Formulierungen. So ist oftmals die Rede von “etwas dürfen” statt von “etwas müssen”. Zudem will dieses Buch keine Therapie ersetzen oder das eigene Leben ändern, wenn man sich nur an das hält, was in dem Buch steht. Vielmehr steht dieses Buch mit all seinen Fragen dafür ein, dass der Leser sich selbst Gedanken macht, dass der Leser für sich selbst erkennt, was er ändern möchte und kann - und vor allem darf.

🙂 Fazit:
Ich bin mir nicht sicher, ob dieses Buch 100%ig ideal für Einsteiger in diese Thematik ist. Zwar ist es schön, sich nicht mit viel Text auseinandersetzen zu müssen, sondern direkt losarbeiten zu können. Aber andererseits fehlt es dem Neuling vielleicht an Erklärung.
Es ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Es ist ein Buch, das gänzlich auf den erhobenen Zeigefinger verzichtet. Es ist ein Buch, das es vielleicht schaffen wird, das eigene Ich besser zu verstehen und den Leser damit freier zu machen.

Ich bin zwar noch nicht ganz überzeugt, dass dieses Buch als mein erstes Buch zu diesem Thema das Richtige ist, aber es gefällt mir und es regt mich an, mich mit mir zu befassen.