Warum nicht? Darum

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terii Avatar

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Dieses Jahr habe ich nicht so Glück bei den Romances, die ich lese. Bis auf eine einzige Ausnahme waren alle Reinfälle und leider auch dieses Buch. Dabei lieeebe ich Rom-Coms. Ich mag es, wenn es romantisch ist und lustig, es darf auch gerne etwas cringe und emotional werden. Ich habe auch nichts dagegen, wenn es unrealistisch wird, aber ich mag dieses Buch nicht.

Ich musste für diese Rezension sogar den Namen der Protagonistin googeln, weil er mich einfach entfallen ist. Mehr gibt es also über Briana nicht zu sagen: Sie ist im Prozess einer Scheidung, arbeitet im Krankenhaus und will die Beförderung für die aber auch Jacob in Betracht kommt.
Ihr Bruder braucht eine Spenderniere, aber glaubt mir, dieser Plotpunkt wird auch oft in der Geschichte vergessen. Wie kommt man eigentlich auf die Idee das in eine Rom Com einzubauen? Natürlich kann man schwierige Themen in Büchern behandeln, auch in Romances, aber es hat nicht zum Buch gepasst und wie gesagt, das Thema ist auch dann schnell vom Tisch. Ich muss hier sagen: Es kam mir nur so vor, als wollte man das Buch mit irgendwelchen Plotpoints füttern.
Jacob ist nett.
Ja, das ist alles. Ich habe gehört, dass seine Angststörung gut dargestellt wird, aber ich hatte das Problem, dass er dadurch sehr passiv wirkt und ich ihn die meiste Zeit anschreien wollte, wie zu gleichem Anfang, als sein Bruder sagt, dass er Jacobs Ex heiratet und er es einfach hinnimmt, obwohl er sie noch liebt. Ja, es ist gut, dass er ein ruhiger Charakter ist, aber bitte sag etwas oder sei zumindest in deinen Gedanken aufgebracht!

Aber warum das Buch nur ein Stern verdient hat, benötigt eine 
!!SPOILERWARNUNG!!!

Das Buch hat nämlich zwei der „beliebtesten“ Tropes in sich vereint: Miscommunication und Pregnancy Trope (mehrfach). Das Buch baut Spannung durch falsche Kommunikation auf und immer wenn man denkt, dass es gut wird: MISCOMMUNICATION!

Der Tripple-Pregnancy Trope hat mich am Ende gekillt und immens gestört. 
Kurze Erklärung: Ja, ich hasse den Trope, aber wenn das Thema sich im Buch realistisch einfügt, ist es kein Problem für mich. Ich kann damit leben, dass ich eine Minderheit bin, wenn man mich mit meiner Entscheidung in Frieden lässt. Aber dieses Buch zeigt aber wieder einmal, dass viele Autor*innen den Trope nicht können. Warum?
Briana will keine Kinder. Sie braucht einen Großteil des Buches um zu lernen, dass Jacob ein guter Mann ist und nicht wie ihr Ex ist - und dann wird sie schwanger (natürlich Accidentally) und obwohl sie gesagt hat, dass Mutterschaft nichts für sie ist, will sie am Ende das Kind. Dann kam noch die frühere Fehlgeburt ans Licht und als Kirsche erwarten auch die Affäre von Brianna Ex und Jacobs Ex ebenfalls ein Kind. Warum? Anscheinend hat das Buch das Motto: Warum nicht?
Für mich wirkte dieses ultimative Happy End (Mann, Kind und Job) war mir etwas zu viel und hätte es einfach nicht gebraucht. Oder zumindest nicht mit all den anderen Schwangerschaften.

Außerdem ist es seltsam, dass zuerst dieser und erst im Nachhinein der Band über zwei andere Nebencharaktere veröffentlicht wird, welcher im englischen Original natürlich anders herum war. Besonders wegen eines Plotpunktes wird man stark gespoilert, denn die Charaktere aus Band 1 erwarten auch ein Kind (4fach Pregnancy?!)