Es ist in Ordnung

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
ourbooksoflife Avatar

Von

Das Buch ist in Teile aufgeteilt, die jeweils ein Jahr repräsentieren. In jedem Jahr kommt es zu ein bis zwei Begegnungen der beiden Protagonisten, die ihnen zum einen aufgrund der Aufgaben, die ihnen die verstorbene BFF bzw. Verlobte Ally gestellt hat, und zum anderen aufgrund gesellschaftlicher Verpflichtungen, bei denen eine Begegnung unvermeidlich ist, aufgezwungen werden. Becca und Charlie sind nach dem Tod von Ally am Boden zerstört, wobei jeder der beiden ganz unterschiedlich damit umgeht. Becca suhlt sich in ihrer Trauer und stellt die Verstorbene, ihre BFF, auf ein Podest. Charlie hält die vielen schönen Erinnerungen an bessere (gemeinsame) Zeiten mit seiner Verlobten nicht mehr aus und flüchtet weit weg auf die andere Seite des Globus, um zu vergessen... Zwei Dinge verbinden die beiden. Das ist zum einen ihre Liebe zu Ally und zum anderen ihr abgrundtiefer Hass aufeinander. Dass sie nun durch die Bucket-Liste ihrer BFF/Verlobten unerwartet doch wieder Zeit miteinander verbringen müssen, ist ein Übel, das sie nur wegen ihrer großen Liebe zu der Toten zu ertragen bereit sind. Aber einfach wird das nicht, denn alte Feindschaft rostet nicht und jedes Aufeinandertreffen bedeutet auch jedes Mal ein tiefes Eintauchen in unverarbeitete Verletzungen der Vergangenheit. Doch mit jeder Begegnung verwandelt sich die anfängliche Verachtung immer mehr zu Verständnis. Und aus Verständnis wird irgendwann Freundschaft. Und aus Freundschaft wird vielleicht einmal mehr?! Wenn Becca nur nicht die sturste Person, die jemals auf Erden gewandelt ist, wäre...
Die Autorin beschränkt sich in ihrer Erzählung fast zur Gänze auf die jährlichen Begegnungen der beiden Hauptfiguren, wobei jeweils deren Sichtweise eingenommen wird. Was sich im Leben der beiden abseits ihrer Treffen tut, weiß Pernille Hughes trotzdem sehr gut in die Geschichte zu verpacken. Die beiden Charaktere sind in ihrer Authentizität und Fehlerhaftigkeit zum Niederknien liebenswert. Das sind echte Menschen, die hier beschrieben werden, keine perfekten Traumvorstellungen von Personen, die so nicht existieren.
Ein paar sprachliche Schnitzer sind dann doch zu beklagen. Wenn zB der australische Akzent einer Figur als "Stimme" bezeichnet wird, frage ich mich, ob die Autorin den Unterschied zwischen "Stimme" und "Sprache" nicht kennt.
Außerdem kommt es das eine oder andere Mal vor, dass Namen von Charakteren verwechselt werden. Da wird schon mal Becca mit ihrer Mutter Stella vertan...