Irgendwie hat es mich traurig gestimmt

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Machen wir uns nichts vor: Niemand, der den Klappentext gelesen hat und das schöne Cover sieht, wird etwas Originelles erwarten. Aber das muss es auch nicht, denn wer gerne Enemy-to-Lover-Geschichten liest, freut sich über neuen Stoff. Und das Verrückte an Liebesgeschichten ist ja, dass man gerade möchte, dass sie die Erwartungen erfüllen und keine bösen Überraschungen erleben.

Es lässt sich wirklich leicht lesen und mir gefällt ganz besonders die Perspektive, Innensichten und personelle Erzähler sind leider schon total abgegriffen und da müssen sich Autoren mittlerweile schon was überlegen, um Viellesende noch abzuholen. Die Gefahr hier birgt sich natürlich darin, dass es Missverständnisse geben kann, von wem gerade erzählt wird und die gab es tatsächlich auch, hat sich aber nicht viel später aufgelöst und manchmal ist es gar nicht so schlecht, noch mal ne Seite zurückzublättern, dann hat man auch mehr von der Geschichte.

Warum mich die Lektüre jetzt so melancholisch gestimmt hat, kann ich natürlich zum Einen auf meine eigene Stimmung zurückführen, aber auch auf die Basis, auf der diese Liebesgeschichte gründet und dem Element der Vorhersehbarkeit. So schnell, ich habe es innerhalb weniger Tage gelesen, zehn Jahre an sich vorbeifließen zu wissen, ist auch nicht gerade unberührend.

Ich möchte hier kein Urteil dazu abgeben, ob ich die Geschichte für realistisch halte, es gab tatsächlich einiges, was ein bisschen konstruiert wirkt. Aber der Zeitcharakter, der eingebracht wurde, ist auf jeden Fall ein spannender Aspekt. Die Bucket-List hätte jetzt nicht sein müssen, genauso wie ich Allys Wunsch nicht ganz nachvollziehen kann. Aber das macht das Lesen ja zu meinem Lieblingshobby: Gezwungen zu werden, sich in andere Perspektiven und Ansichten hineinzuversetzen und dazu eignet sich dieses Buch gut!

Meine Empfehlung: Keine leichte Sommer-Liebesgeschichte, sondern eher schwerer, für gemütliche Herbst-Lesenachmittage!