Geister der Vergangenheit

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justine Avatar

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Ross Wakeman wünscht sich nichts sehnlicher, als zu sterben: Nachdem er mit ansehen musste, wie seine große Liebe bei einem Unfall ums Leben kam, versucht er, ihr vergeblich in den Tod zu folgen. Er hält sich sogar für unsterblich. Ihn plagen unendlich Schuldgefühle, weil er seine Verlobten im Zeitpunkt ihres Todes allein gelassen hat, um einer anderen Frau das Leben zu retten – unglaublich. Er muss also einen anderen Weg finden, um mit Aimee Kontakt aufzunehmen und widmet sich der Geistersuche, immer in der Hoffnung, seine Frau wiederzufinden. Doch anstatt Aimee zu finden, begegnet er einer anderen Frau, in die er sich unsterblich verliebt. Schnell wird klar, dass Lia schon vor über 70 Jahren verstorben ist.

Die Geschichte bewegt sich in zwei Zeitebenen. Im hier und heute sowie um die Zeit, in der Lia zu Tode kam. Das Ganze ist gespickt mit einer verworrenen Familiengeschichte, genetischen Krankheiten, der Frage, ob psychische Erkrankungen vererbt werden und einem hässlichen Kapitel der amerikanischen Geschichte, Vermonts Eugenik-Projekt der 1920er/1930er Jahre.

Sprachlich habe ich an diesem Buch nichts auszusetzen. Und auch wenn ich die familiären Zusammenhänge eben als verworren beschrieben habe, kann man ihnen gut folgen. Trotzdem war ich von diesem Buch enttäuscht. Ich halte es für das schwächste Buch von Jodi Picoult, das ich bislang gelesen habe. Vielleicht hat es dem Bezug zur Eugenik zu verdanken, dass es ein US-Bestseller geworden ist. Mich hat die Geschichte nicht gefesselt.

Mein Fazit: Als Fan von Jodi Picoult kann man es lesen, man kann es aber gleichermaßen bleiben lassen.