Unverhoffte Enttäuschungen: Ein Blick hinter die glitzernde Fassade

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stmoonlight Avatar

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Leider konnte mich diese LP nicht vollständig in ihren Bann ziehen. Das Design des Buches erscheint mir persönlich als übertrieben verspielt, besonders nachdem ich die Zusammenfassung auf der Rückseite gelesen habe. Auch der Inhalt schien mir etwas eintönig, und ich fand keinen rechten Zugang zur erzählten Geschichte. Dennoch muss ich zugeben, dass der literarische Stil durchaus beeindruckend ist.

Die Gestaltung des Buches wirkt in Anbetracht der erzählten Geschichte etwas zu überladen und die Auswahl bestimmter Formulierungen im Buch wirkt auf mich überzogen – ganz im Stil von Hera Lind. Die erzählte Fluchtgeschichte aus Ostpreußen, die ich nach der Leseprobe erwartete, wich einer komplexeren DDR-Geschichte mit mehreren Zeitsträngen, was mich verwirrte und mein Interesse minderte. Es fiel mir schwer, mir ein klares Bild von der Haupterzählung zu machen.

Ich stelle fest, dass Lind ihre Romane in einem sehr schnellen Takt veröffentlicht und oft behauptet, sie basierten auf wahren Begebenheiten. Doch nach und nach scheinen mir die Geschichten eine gewisse Gleichförmigkeit aufzuweisen. Das Buchdesign scheint lediglich darauf abzuzielen, die treue Leserschaft anzusprechen, ohne Neues zu bieten.

Die Dramatik, sowohl im Klappentext als auch in Teilen der Erzählung, neigt dazu, ins Kitschige abzugleiten. Die übermäßige Verwendung von Adjektiven trägt nicht unbedingt zur Steigerung der erzählerischen Spannung bei, sondern wirkt eher erdrückend. Trotz meiner Empathie für die Charaktere, empfand ich die Sprache als zu aufgebläht.