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néeastern Avatar

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⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

„Zwischen Ordnung und Wandel liegt der Tod.“ – selten hat mich ein Buch mit seinem Leitsatz so sofort in den Bann gezogen.

Zeitbrand: Genesis ist mehr als nur der Auftakt einer Fantasy-Reihe – es ist ein episches Spiel zwischen Macht, Schicksal und der Zerbrechlichkeit menschlicher Entscheidungen. Rhea ist eine Heldin, die man nicht vergisst: nicht makellos, nicht perfekt, sondern getrieben von Trotz, Schmerz und dem Mut, sich gegen Jahrhunderte der Tradition zu stemmen. Ihr Wunsch nach der Krone Thalmarks wirkt nie wie ein typisches „Prinzessinnenziel“, sondern wie ein Schrei nach Freiheit.

Auf der Gegenseite steht Leycon, ein Attentäter, dessen Kälte ebenso faszinierend wie verstörend ist. Hier gibt es keine klaren Grenzen zwischen Gut und Böse – nur Figuren, die ihre Überzeugungen bis zum Äußersten verteidigen.

Besonders beeindruckend fand ich, wie Eryx Vail die Handlung mit Symbolik und Tiefe durchzieht: Drachen als Spiegel innerer Konflikte, Machtspiele, in denen Menschen nur Schachfiguren sind, und eine Welt, die unaufhaltsam auf ihr letztes Gericht zusteuert. Die Geschichte ist brutal und poetisch zugleich – ein Roman, der Fantasy nicht als reine Flucht begreift, sondern als Spiegel unserer eigenen Welt.

Mein Fazit: Ein packender, düster-schöner Reihenauftakt, der mit komplexen Figuren, politischer Spannung und emotionaler Wucht überzeugt. Für alle Fans von Dark Fantasy, moralisch grauen Charakteren und Geschichten, die einen lange nach dem Lesen nicht loslassen.