Ganz die alte Schule

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evelyn1972 Avatar

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Der Einstieg in die Geschichte wirkte auf mich zunächst vielversprechend mystisch, düster und mit einem Hauch epischer Welt. Besonders der Prolog hatte etwas Faszinierendes, fast wie eine religiöse Schrift, die den Ton für die gesamte Handlung setzt. Ich war sehr gespannt darauf, wie sich daraus eine spannende Fantasygeschichte entwickeln würde.

Leider konnte mich die Umsetzung dann nicht mehr richtig überzeugen. Die Erzählung verliert sich zu oft in Längen, manche Szenen wirken unnötig detailliert, während wichtige Aspekte nur angerissen und nicht ausreichend erklärt werden. Dadurch entsteht eine gewisse Unausgewogenheit, die das Lesen für mich mühsam gemacht hat.

Auch mit den Figuren bin ich nicht warm geworden. Viele Charaktere handeln widersprüchlich oder so moralisch fragwürdig, dass ich keinen Zugang zu ihnen finden konnte. Statt komplex und interessant zu wirken, blieben sie für mich zu eindimensional oder schlicht unsympathisch. Das erschwert natürlich, mitzufiebern oder eine emotionale Bindung aufzubauen.

Die Welt selbst steckt voller Potenzial, doch die Regeln und Hintergründe bleiben teilweise unklar. An manchen Stellen hatte ich den Eindruck, dass die Autorin mehr Wert auf Schockmomente als auf eine nachvollziehbare Entwicklung legt. Das hat mir die Freude am Lesen genommen.

Insgesamt also ein Buch, das gute Ansätze hat und sicher seine Fans finden wird mich persönlich hat es aber eher enttäuscht.