nicht mein Fall

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canyouseeme Avatar

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Anhand des Klappentextes habe ich in diesem Buch eine Fantasy mit Drachen und starken, vielschichtigen Charakteren erwartet. So ganz habe ich in dem Buch dann aber nicht gefunden, was mich glücklich macht. Der Klappentext deutet Gewalt an, das Ausmaß der im Buch geschilderten Gewalt hat mich dann aber doch sehr überrascht.
Dieses Buch ist kein Einzelband, sondern der Auftakt einer Reihe. Dies erfährt man spätestens am Ende des Buches, wenn noch viele Fragen offen bleiben und die Handlung eigentlich nicht wirklich abgeschlossen ist. Die Handlung selbst wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dabei stehen die im Klappentext erwähnten Rhea und Leycon nicht zu sehr im Vordergrund, denn auch weitere Charaktere, die namenlos im Klappentext angeteasert werden, kommen in ungefähr gleichem Anteil zu Wort. Hier hätte ich mir ein Personenregister gewünscht, um vor allem am Anfang des Buches einen Überblick über all die verschiedenen Personen und deren Zusammenhänge zu behalten. Im Laufe des Buches gelingt es auch so besser.
Rhea und Leycon sind beides Charaktere, die eindimensionaler nicht sein könnten - über den Verlauf des Buches ist keine Charakterentwicklung zu sehen, vielmehr kommt Gier und Gewalt in einem Übermaß zum Vorschein, was erschreckend, aber durch die Eindimensionalität auch mit der Zeit langweilig ist.
Aufgrund der vielen Handlungsschauplätze kommt die eigentliche Handlung nur langsam voran, einen zugrundeliegenden roten Faden habe ich teils vermisst. Das ist durch die vielen Perspektiven in der Kürze eines Buches auch eher schwer und wird sich auf Länge der kommenden Bände vermutlich besser aufteilen und entwickeln.
Als Person, die sehr gern Drachenfantasy liest, war mir der Fantasy-Anteil hier zu wenig ausgearbeitet. Es gibt sehr wenig Informationen zum Wesen der Magie bzw. zum Worldbuilding allgemein. Immerhin war Drache Firor der sympathischste Charakter im gesamten Buch!
Der Schreibstil des Autors hat mir dann trotz der Kritikpunkte durchs Buch getragen. Er liest sich angenehmt und flüssig, die Sprache passt gut zum Setting und schafft gute innere Bilder.
Grundsätzlich habe ich dieses Buch besser verstanden, nachdem ich etwas mehr zum Autor recherchiert habe. Ich denke die dem Buch innesteckende Intention zu verstehen, konnte mich jedoch nicht mit dem Buch anfreunden, sodass ich den nachfolgenden Band nicht mehr lesen werde.