Vielversprechender Klappentext, aber enttäuschende Umsetzung

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melodiaa Avatar

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Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht. Die Vorstellung einer düsteren Fantasywelt mit Drachen und komplexen Machtstrukturen klang spannend und ich wollte unbedingt erfahren, wie der Autor diese Ideen umsetzt. Leider hat mich die Umsetzung nicht überzeugen können.
Die Geschichte beginnt mit einem interessanten Prolog und führt ein Magiesystem sowie religiöse Strukturen ein, die zusammen mit der Idee, Lebensjahre als Währung einzusetzen, durchaus Potenzial bergen. Doch im weiteren Verlauf verliert sich die Handlung in einer Vielzahl von Perspektiven und Figuren, die mir überwiegend unsympathisch und schwer nachvollziehbar erschienen. Besonders problematisch empfand ich den hohen Grad an Brutalität. Folter, Missbrauch und Erniedrigung nehmen in vielen Szenen großen Raum ein und haben mich als Leserin nicht abgeholt. Gleichzeitig wirken manche Passagen überladen, während andere wichtige Aspekte kaum ausgearbeitet werden, was das Lesen mitunter mühsam machte.
Positiv hervorzuheben sind der insgesamt flüssige Schreibstil sowie das ansprechende Coverdesign. Doch die konsequent düstere Tonlage und die fehlende emotionale Bindung ließen mich letztlich enttäuscht zurück. Für Leser:innen, die kompromisslos düstere Fantasy mit verstörenden Elementen suchen, könnte es interessant sein für mich war es jedoch nichts.