Zwischen digitalem Stress und Langeweile.

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stellakiara Avatar

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"Zeiten der Langeweile" von Jenifer Becker ist ein fesselnder Roman, der mich bereits auf den ersten Seiten in seinen Bann gezogen hat. Die Geschichte wird aus der Perspektive der dreißigjährigen Mila erzählt, einer Frau, die sich bewusst dazu entschließt, offline zu gehen und ihre Social Media Accounts zu löschen.

In einer Zeit, in der das Internet allgegenwärtig ist und wir uns oft ans Handy gefesselt fühlen, stellt sich Mila die Frage, was uns eigentlich online hält. Ist es die Angst, etwas zu verpassen (FOMO), die uns immer wieder auf die Social-Media-Plattformen zurückkehren lässt? Mila ist entschlossen, ihr Leben zu ändern und die Langeweile zuzulassen, anstatt sie durch endlose Stunden online zu betäuben.

Das Buchcover allein ist ein Kunstwerk und spiegelt die Atmosphäre der Geschichte wider. Die lebendigen Farben und die weichen Züge laden förmlich dazu ein, sich auf diese Reise mit Mila einzulassen. Becker hat ein Talent, die Lesenden an die realen Orte der Handlung zu versetzen, ins echte Berlin. Hart und einsam, aber dennoch voller Leben.

Das Thema des Buches ist aktuell und regt zum Nachdenken an. Sollten wir alle mal offline gehen? Haben wir verlernt uns zu langweilen?

Schon der kurze Leseeindruck verspricht ein Buch, dass den Zahn der Zeit trifft und jungen Frauen im 21. Jahrhundert das Gefühl von 'gesehen werden' gibt.