Bedrückend

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birdria Avatar

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Das Buch handelt von Mila, die Anfang 30 ist und beschließt, aus dem Internet auszusteigen.
Das Thema und der Klappentext haben mich sehr angesprochen, weil auch ich mich damit idenzifizieren kann, zu viel Zeit im Internet zu verbringen. Die Umsetzung der Geschichte hat mir jedoch leider weniger gefallen. Fangen wir mit dem Positiven an: Der Schreibstil liest sich sehr gut, auch wenn es mir manchmal zu gehoben war. Es wurden teilweise viele fachsprachliche Begriffe verwendet, die mir nicht geläufig waren. An einigen Stellen war es mir auch zu derb. Dennoch kommt man sehr schnell durch die Seiten. Das Buch wirkt sehr aktuell, auch Themen wie Corona kommen darin vor.
Mila als Protagonistin mochte ich überhaupt nicht, was jedoch an sich noch kein Kritikpunkt ist. Ich bin der Meinung, dass einem die Hauptfigur nicht unbedingt sympathisch sein muss. Jedoch konnte ich ihre Gedanken ab einem bestimmten Punkt auch einfach nicht mehr nachvollziehen. Das interessante war, dass immer wieder Punkte angesprochen wurden, von denen ich auch schon entfernt gehört habe, z.B. Elektrosmog. Aber warum es bei ihr dann in eine solche Besessenheit ausartet konnte ich einfach nicht nachvollziehen und war erschreckend zu lesen. Da muss es tiefer liegende Probleme dahinter geben, was Mila aber leider nie reflektiert hat und worauf im Roman nicht eingegangen wurde.
Milas ursprüngliche Angst, aus der sie das Experiment überhaupt startet, wird letzendlich genau dadurch zur Realität. Ich weiß nicht, was das Buch mir sagen soll. Das Ende hat mich ratlos und mit einem beklemmten Gefühl zurück gelassen.