Nicht meine Welt

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Meine Meinung
Als Digital Immigrant bin ich mit der Hauptdarstellerin nicht so richtig warm geworden. Ich hatte mir aufgrund des Klappentextes mehr Entwicklung der 35jährigen Protagonistin erwartet. Sie blieb jedoch eine zutiefst verunsicherte Person, die meiner Auffassung nach, durch ihr geradezu obszessives Löschen aller ihrer jemals verursachten digitalen Spuren, ein anderes emotional-psychisches Problem zu überdecken versuchte.

Auch tat ich mich mit einer Reihe der genannten Apps schwer, da ich diese mein Leben lang noch nicht benutzt habe und im Moment auch keine Notwendigkeit dazu sehe. Eine Stelle im Buch machte mir besonders den Unterschied zwischen ihrem Leben in der Großstadt und meinem Leben bewusst, als die Protagonistin einen kurzen Plausch mit ihr unbekannten Leuten beim Einkauf als außergewöhnliches Anzeichen ihrer schweren digitalen Entzugserscheinungen deutete. Ich rede so gut wie immer ein paar Worte mit den anderen Menschen beim Einkauf in meiner näheren Umgebung.

Die Geschichte selbst hatte wenig Inhalt und die minutiöse Wiedergabe des Tagesablaufes ermüdete mich rasch. Ich hoffte innerlich immer wieder auf eine Wendung, doch die blieb aus.

Ich glaube, dass ich zu alt für dieses Buch und zu weit weg von dieser Lebensrealität bin, um den Inhalt und den Plot gut zu finden. Daher fällt mein Fazit etwas getrübt aus: schriftstellerisch-handwerklich ordentlich gemachtes Buch, doch inhaltlich-entwicklungsmäßig nicht mein Gusto.