Teilhabe ohne sich preiszugeben

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calendula48 Avatar

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Das hatte sich Mila sicher einfacher vorgestellt. Von 100 auf 0 ohne SocialMedia - das Gesicht auf dem Cover spricht Bände und macht mich neugierig. Bleibt nach dem Smartphone tatsächlich nur Langeweile und Einsamkeit, kann es nicht möglich werden, wieder zu alten Gewohnheiten und Ritualen zurückzukehren. Sind die Nischen, die Mila sich sucht wirklich so anders als das, was sie unbedingt hinter sich lassen will?
Schon bei der Leseprobe habe ich mich gefragt, was bringt uns Menschen die tatsächliche Freiheit und wie abhängig sind wir inzwischen von der Anerkennung der sogenannten Gesellschaft; und gibt es falsche und richtige Momente, um dies auszuprobieren? Gibt es einen richtigen Zeitpunkt, sich selbst zu prüfen, wie abhängig man von SocialMedia ist? Wieviel Energie ist aufzubringen, um Alternativen und neue Mittelpunkte zu schaffen?
Der Debütroman von Jenifer Becker hat meine Leseerwartung leider nicht erfüllt.
Sowohl der Schreibstil als auch die hippe Wortwahl sind eine Herausforderung, einige Begriffe erst durch Internetrecherche einzuordnen.
Mila, die Ich-Erzählerin hinterlässt den Eindruck, ihr frühes, nach außen getragenes Geltungsbedürfnis durch neue, exzessive Verhaltensmuster zu ersetze.
Es ist ein Roman, der den Pulsschlag eine neue Generation mehr vorführt als Verständnis für sie weckt.