Zeiten der Selbstreflektion?

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"Zeiten der Langeweile" erzählt die Geschichte von Milas Ausstieg aus dem Internet. Anlass dazu bietet Ihr die Angst davor gecancelt zu werden. Nach und nach beginnt Mila die von Ihr hinterlassenen Spuren im Internet zu löschen und begibt sich damit auf ihre "Heldinnenreise" ins analoge Leben.

Die grundlegende Kritik daran zu viel Zeit des Lebens im Internet zu verschwenden ist komplett unterstützenswert und wichtig. Viele der Situationen in Milas Leben sind auf die Spitze getriebene Klischees, aber erfüllen den Zweck die Absurdität Ihres Verhaltens darzustellen. Trotzdem bleibt es frustrierend diese Gedanken zu verfolgen. Die Erwähnungen vieler popkultureller Referenzen funktioniert Mitte 2023, aber können in Zukunft sehr schnell ihre Aktualität verlieren. Das Ende des Romans ist recht offen gestaltet und lässt einen gewissen interpretationsspielraum.

Der Roman hat mich schlussendlich mit einem frustrierten Gefühl zurückgelassen, da mir oftmals die Selbstreflektion in Milas Gedankengängen gefehlt hat. Die kritischen Ansätze über Social Media, Onlinekultur und den Ausstieg aus dem Internet sind interessant, aber wirken nicht zu Ende gedacht.