aufschlussreiches Fachwissen in Thrillerform

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edda Avatar

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Dies ist der 4. Fall um den Gerichtsmediziner Fred Abel aus Berlin. Sehr ansprechend ist schon das Buchcover - mit den erhabenen Prägungen. Michael Tsokos hat unterschiedliche wahre Fälle mit Hilfe des Journalisten Wolf-Ulrich Schüler zu einem Thriller zusammengesetzt. So entstand eine zeitgemäße Berichterstattung mit überschaubaren, fiktiven Protagonisten. Die aufschlussreiche Fachterminologie führt direkt in das Geschehen, fast, als ob man dabei zusieht, wie durch medizinisches und technisches Know How der Fall geklärt wird. Präzision ist hier gefragt, so sind die einzelnen Kapitel zusätzlich mit der genauen Datums- und Zeitangabe versehen. Fachliches Wissen zeichnet den Thriller aus, so sieht man gern über den etwas farblos gezeichneten Protagonisten Fred Abel hinweg.(Der beherzte Lars Moewig, eigentlich eine Nebenrolle, hatte stattdessen meine Sympathie).
Auch erschien mir die Geschichte etwas zusammengesetzt; obwohl spannend, gab es einige lose Enden. Auch konnte ich den Eindruck von " Altbackenheit" in manchen Dialogen und vor allem in der Namensgebung der Mitstreiter nicht loswerden. Namen wie Horst, Wolfgang, Magda, Herrmann, sowie Sabine hatten ihre Hochzeit Mitte des letzten Jahrhunderts. Dennoch, davon abgesehen, hat der Thriller einen großen Unterhaltungswert und man hat den Eindruck, aktuelle Insiderinformationen bekommen zu haben - das macht Herrn Tsokos so schnell keiner nach!