Leseempfehlung trotz kleiner Kritik

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tina2803 Avatar

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Mein Eindruck:
Als Thriller-Leser habe ich natürlich auch schon von den Tsokos-Büchern gehört und war daher sehr gespannt, was mich hier beim 4. Band der Reihe erwartet. Vor allem da ich ein Neueinsteiger in dieser Reihe bin und ich die ersten drei Bände noch nicht gelesen habe.

Daher stellte sich mir auch gleich zu Anfang die Frage: Kann ich das Buch auch lesen, ohne die Vorgänger zu kennen?

Ganz klare Antwort: Auf jeden Fall und das auch ohne, dass ich das Gefühl bekam, etwas verpasst zu haben und mir dadurch wichtige Informationen fehlen. Denn die wichtigen Informationen, die man anscheinend haben sollte, hat der Autor mit einem Blick auf die Vergangenheit mit eingebaut.

Der Einstieg fiel mir sehr leicht, befand mich sofort mitten im Geschehen und erlebte hautnah, wie jemand verfolgt und brutal zusammengeschlagen wird.

Vom Schreibstil bin ich angenehm überrascht, denn er lässt sich leicht und flüssig lesen und man fliegt schon fast durch das Buch. Auch die bildliche Darstellung des Autors hat es in sich und ich hatte vieles direkt vor Augen. Manches habe ich durch die Beschreibung auch zu gut gesehen, so dass sich ein kleines Ekelgefühl in mir breit machte... Was ich aber keineswegs negativ finde, ganz im Gegenteil. Es gibt doch nichts Schöneres, wenn ein Autor beim Leser Emotionen hervorrufen kann. Bei vielen Beschreibungen spürt man einfach, dass er sich mit der Materie bestens auskennt und daher auch so gut detailgetreu beschreiben kann.

Das Buch war schon an sich sehr spannend und sie begleitete mich von der ersten bis zur letzten Seite, aber durch die verschiedenen Stränge, die sich abwechselten, blieb die Spannung konstant oben und hielt mich fest in der Hand.

Aber auch die Charaktere haben dazu beigetragen, dass ich ein geniales Leseerlebnis hatte, denn ich empfand sie alle authentisch und natürlich gezeichnet. So konnte ich mich besser in sie hineinsetzen, mit ihnen fühlen und auch ihre Gedankengänge besser nachvollziehen.

Ich empfand Dr. Abel als einen eher rationalen Menschen, der mit Emotionen eher weniger anfangen kann und bei dem eigentlich nur Fakten zählen. Was ihm in seinem Beruf natürlich zugutekommt. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ihm ab und an manche „Dinge“ auf die Nieren schlagen, er sich das aber nicht anmerken lässt.

So spannend das Buch auch war, habe ich einen kleinen Kritikpunkt: Ich ahnte schon bald, wer für die ganzen Opfer verantwortlich ist und somit war das Ende für mich ein wenig vorhersehbar. Aber nichts desto trotz hat mir das Lesen großen Spaß gemacht und ich werde den nächsten, aber auch die vorherigen Bände bestimmt noch lesen.

Fazit:
Ein Buch, das mich –trotz kleiner Kritik - auch als Neueinsteiger fesseln konnte, so dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Wenn es einen nicht stört, dass die Geschichte ein wenig vorhersehbar ist, dem kann ich das Buch empfehlen.